Alternative Bezeichnungen: Artemisia absinthium
Wo
Wermut ist eine Pflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). In der Heilkunde Verwendung finden die oberen blühenden Zweigspitzen und Blätter der Pflanze (Absinthii herba). Das Wermutkraut beinhaltet ätherisches Öl mit dem Hauptwirkstoff alpha-Thujon. Darüber hinaus enthält die Pflanze Bitterstoffe aus der Gruppe der Sesquiterpenlactone (Absinthin, Artabsin, Matricin), Flavonoide (Glykoside des Kämpferols und Quercetins), Kaffeesäure und andere Phenolcarbonsäuren sowie Polyacetylene.
Wirkung
Die therapeutisch relevanten Wirkungen von Wermut umfassen eine Stimulierung der innersekretorischen Drüsen (Drüsen, die für die Hormonabgabe ans Blut sorgen z.B. Schilddrüse, Hypothallamus, Nebennieren und Nebennierenrinden). Die Bitterstoffe des Krauts wirken auf Rezeptoren der Zunge, wodurch es zu einer Anregung der Speichel- und Magensaftproduktion kommt. Weiters werden Galle, Bauchspeicheldrüse und Darmperistaltik stimuliert. In Kombination mit anderen verdauungsfördernden Pflanzentherapeutika (Kümmel, Fenchel, Pfefferminze) zeigt Wermut gute Behandlungserfolge bei Oberbauchbeschwerden (Krämpfe, Übelkeit, Erbrechen) sowie Schwindel. Andere therapeutische Effekte von Wermut sind eine fiebersenkende und antibakterielle Wirksamkeit. Darüber hinaus besitzt Wermut leistungssteigernde Effekte bei Infektionskrankheiten, Grippe und Erkältungen.
Indikation
- Appetitlosigkeit
- Verdauungsbeschwerden (Dyspepsie)
- Blähungen
- Gallenbeschwerden (Krämpfe, Störungen von Produktion und Fluss)
- Grippe und Erkältungskrankheiten
Mögl. Indikationen
Wermutkraut wird auch zur Behandlung von Wurmbefall eingesetzt. Homöopathische Verwendung finden die frischen oberen Sprossteile wie auch die jungen Blätter und Blüten bei Krämpfen und Meteorismus (Blähungen).
Dosierung
Wermut wird in Form von Teeaufgüssen und -abkochungen, Extrakten, Tinkturen, oder als Pulver bzw. Fertigarzneimittel verwendet. Im Normalfall werden 2 bis 3 Gramm Wermutkraut pro Tag empfohlen.
Hinweise
Im allgemeinen sind bei bestimmungsgemäßem Gebrauch von Wermutkraut keine Neben- oder Wechselwirkungen zu erwarten. Das im ätherischen Wermutöl enthaltene Thujon wirkt in hohen Mengen als Krampfgift, weshalb das ätherische Öl nicht in purer Form eingesetzt werden sollte.