Alternative Bezeichnungen: Equisetum arvense, Zinnkraut, Acker-Schachtelhalm
Wo
Die Pflanze wächst in ganz Europa, sowie in Asien im Iran, in der südlichen Türkei, sowie im Himalaya, in Zentral- und Nordchina und in Japan. Schachtelhalm enthält als wirksame Substanzen Flavonoide, Koffeinsäureester, Alkaloide, Kieselsäure und wasserlösliche Silikate.
Wirkung
Diese uralte Heilpflanze aus der Dinosaurier-Epoche enthält in bräunlichen Kegeln Substanzen mit erstaunlichen Eigenschaften. Für Haare und Nägel ist die wichtigste der hohe Gehalt an leicht zu absorbierendem, natürlichem Silicium. Dieses chemische Element und Halbmetall erhielt seinen Namen von dem lateinischen Wort für Kiesel (silex). Die Pflanze enthält bis zu
7 % bioverfügbarer Kieselsäure. Die hohe Bindungsfähigkeit von Silicium wird für besonders strapazierbare Gewebe (z. B. Knorpel) ebenso benötigt wie für die Festigkeit von Zähnen, Haaren und Nägeln. Darüber hinaus besitzt diese Pflanze anti-inflammatorische Eigenschaften. Medizinisch wirksame Extrakte werden aus den in den Sommermonaten gesammelten sterilen Sprossen der Stämme gewonnen. Schachtelhalm hat durch die in ihm enthaltenen Silikate und Flavonoide auch diuretische (harntreibende) und adstringierende (antibakterielle, blutstillende) Wirkungen.
Indikation
Wissenschaftlich erwiesene Wirkungen hat Schachtelhalmextrakt bei der Durchspülung bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und bei Nierengrieß. Außerdem hilft er bei Nieren- und Blasensteinen. Weitere Anwendungsgebiete sind posttraumatische und hydrostatische Ödeme. Extern aufzutragende Zubereitungen werden bei schlecht heilenden Wunden eingesetzt.
Mögl. Indikationen
Schachtelhalm wird seit jeher zur Behandlung bei Tuberkulose und als Hämostatikum (blutstillend) bei starker Regelblutung, Nasenbluten sowie Magenblutungen eingesetzt, wobei diese Wirkungen aber noch nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden konnten. Andere Anwendungsgebiete sind spröde Fingernägel, Haarausfall, Gicht, rheumatische Erkrankungen, Knochenbrüche und Frostbeulen.
Dosierung
Mögliche Einnahmeformen sind flüssige Extrakte, die entweder intravenös als Infusion oder zum Schlucken erhältlich sind. Außerdem gibt es Schachtelhalmextrakt als Tee und als Zubereitung zur äußerlichen Anwendung. Die tägliche Dosis beträgt sechs Gramm reines Pulverkonzentrat.
Hinweise
Schachtelhalm muss lichtgeschützt gelagert werden. Es gibt keine bekannten Nebenwirkungen von Schachtelhalmextrakt. Bei Patienten, die Ödeme aufgrund eines chronischen Nierenversagens haben, ist Schachtelhalmextrakt kontraindiziert. Bei äußerlicher Anwendung und als Badezusatz sollte bei großflächigen Wunden oder Hauterkrankungen ein Arzt konsultiert werden, ebenso wie vor der Einnahme bei Herzinsuffizienz, Bluthochdruck und schweren Infektionen.