Alternative Bezeichnungen: Taraxacum officinale, Gemeiner Löwenzahn, Echter Löwenzahn, Ackerzichorie
Wo
Der Löwenzahn (Taraxacum officinale) ist eine Pflanze aus der Familie der Korbblütler. Als Heilmittel verwendet werden die frischen oder getrockneten oberirdisch wachsenden Pflanzenteile (Taraxaci herba), die Wurzeln (Taraxaci radix) sowie die im Frühjahr vor der Blütezeit gesammelten und getrockneten ganzen Pflanzen (Taraxaci radix cum herba). Bei den Inhaltsstoffen sind Sesquiterpenlactone (Eudesmanolide, Germakranolide), Triterpene, Carotine, Flavonoide, Phytosterole und Polysaccharide zu erwähnen.
Wirkung
Bei den therapeutisch relevanten Wirkungen von Löwenzahn dominieren die diuretischen (harnflussfördernden) Effekte. Diese sind stark ausgeprägt und werden mit dem hohen Kaliumgehalt der Pflanze erklärt. Die cholagoge (gallenflussfördernde) Wirkung ist auf Sesquiterpene zurückzuführen. Weiters besitzt Löwenzahn auch appetitanregende Eigenschaften. Als Teeaufguss bzw. in Form anderer Extrakte sowie Kombinationen wird Löwenzahn bei Appetitlosigkeit, dyspeptischen Beschwerden, Störungen des Gallenflusses, sowie zur Steigerung des Harnflusses (Diurese) eingesetzt.
Indikation
- Anregung der Diurese
- Störungen des Gallenflusses
- Appetitlosigkeit
- Verdauungsbeschwerden (Dyspepsie)
Mögl. Indikationen
In der traditionellen Heilkunde werden dem Löwenzahn auch blutreinigende Wirkungen zugeschrieben, weshalb die Pflanze bei Frühjahrskuren, Gicht, Rheuma und chronischen Ekzemen benutzt wird. Homöopathische Zubereitungen aus der ganzen frischen Pflanze zu Beginn der Blüte werden bei Leber- und Gallenerkrankungen, Gastritis sowie Reizblase verordnet.
Dosierung
Die durchschnittlichen Dosierungen betragen für Löwenzahnkraut sowie für Löwenzahnwurzel mit Kraut 4 bis 10 Gramm (3 bis 4 Mal täglich) und für Löwenzahnwurzel 4,5 Gramm getrocknete Wurzel pro Tag.
Hinweise
Ursprünglich wurde Löwenzahn vor allem als Nahrungsmittel verwendet. Dabei können auch die im Herbst gesammelten (inulinreichen) Wurzeln geröstet als Kaffeeersatz dienen. Die jungen Blätter finden als Salat Verwendung. Löwenzahn wird auch in hohen Dosen gut vertragen. Wie bei allen bitterstoffhaltigen pflanzlichen Arzneimitteln können Magenbeschwerden durch Übersäuerung auftreten. Das im Löwenzahn enthaltene Germakranolid Taraxinsäureglucosid ist ein potentes Kontaktallergen und kann Hautekzeme hervorrufen. Zu den Kontraindikationen von Löwenzahn zählen ein Verschluss der Gallenwege, Gallenblasenempyem sowie Ileus (Darmverschluss). Personen mit übermäßiger Flüssigkeitsretention (Ödemen) sollten vor der Anwendung von Löwenzahn einen Arzt bzw. erfahrenen Ernährungsspezialisten konsultieren.