Alternative Bezeichnungen: Levisticum officinale, Luststock
Wo
Beim Liebstöckel handelt es sich um eine Pflanze aus der Familie der Doldengewächse (Apiaceae). In der Heilkunde Verwendung finden Wurzel und Wurzelstock (Levistici radix – Synonym „Maggiwurzel“) der Pflanze. Diese enthalten das ätherische Öl (bestehend aus Ligusticumlacton, Alkylphthaliden, Sedanolid, alpha-Pinen, beta-Pinen sowie beta-Phellandren), Cumarine und Furanocumarine.
Wirkung
Im Vordergrund der Wirksamkeit von Liebstöckel stehen die diuretischen (harnflusssteigernden, entwässernden) und spasmolytischen (krampflösenden) Effekte der Pflanze. Die vermehrte Harnausscheidung (Diurese) bei der Einnahme von Liebstöckel wird auf die im ätherischen Öl enthaltenen Terpene, nicht jedoch auf die dominierenden Alkylphthalide zurückgeführt. Aufgrund dieser therapeutischen Effekte wird Liebstöckel zur Durchspülungstherapie bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und zur Vorbeugung von Nierengrieß eingesetzt. Traditionell wird Liebstöckel auch als Mittel zur Verdauungsförderung verwendet.
Indikation
- Durchspülungstherapie (Harnsteine, Nierengrieß, Krämpfe)
- Verdauungsstörungen (Aufstoßen, Sodbrennen, Völlegefühl)
Mögl. Indikationen
Liebstöckel besitzt auch antimikrobielle (bakterien- sowie virenhemmende) Effekte. Diese Wirksamkeit wurde für das ätherische Öl experimentell nachgewiesen. In der Homöopathie wird Liebstöckel daher auch zur Behandlung der Mittelohrentzündung (Otitis media) eingesetzt.
Dosierung
Als empfohlene mittlere Tagesdosis von Liebstöckel gelten im Normalfall 4 bis 8 Gramm.
Hinweise
Liebstöckel wird im allgemeinen gut vertragen, es sind kaum unerwünschte Wirkungen bekannt. Bei akuten Entzündungen des Nierenparenchyms bzw. bei eingeschränkter Herz- (Herzinsuffizienz) oder Nierenfunktion (Niereninsuffizienz) sollte Liebstöckel nicht angewendet werden.