Alternative Bezeichnungen: Curcumin, Curcuma domestica, syn. Curcuma longa
Wo
Die Kurkumawurzel (Gelbwurz) ist eine Pflanze aus der Familie der Ingwergewächse (Zingiberaceae). In der Heilkunde wird der gekochte und getrocknete Wurzelstock (Curcumae domesticae rhizoma) der Pflanze verwendet. Dieser enthält das ätherische Öl, welches vorwiegend aus Sesquiterpenen (Turmeron, Zingiberen, Curlon) besteht. Weiters finden sich in der Gelbwurz Curcuminoide (Hauptkomponente Curcumin) sowie 30–40 % Stärke.
Wirkung
Die Kurkumawurzel besitzt eine Reihe von therapeutisch wichtigen Effekten. Dazu zählen ihre choleretischen (gallebildungsanregenden), cholekinetischen (galleflussfördernden), antihepatotoxischen (leberschützenden), lipidsenkenden (blutfettsenkenden), antiinflammatorischen (entzündungshemmenden), antioxidativen (radikalfangenden), antimikrobiellen (antibakteriellen sowie antiviralen), insektenrepellenten (insektenvertreibenden) sowie antifertilen (befruchtungshemmenden) Wirkungen.
Von besonderer Bedeutung sind die Effekte der Kurkumawurzel auf die Galleproduktion. So kommt es nach Einnahme der Pflanze zu einer Steigerung der Bildung von Gallenflüssigkeit um das Dreifache. Dabei wird auch der Gallenfluss durch den Inhaltsstoff Curcuminat gefördert, der die Gallenblasenmuskulatur stimuliert. Aufgrund der vielfältigen Wirkungen der Kurkumawurzel wird die Pflanze innerlich bei Verdauungsbeschwerden (Dyspepsie), insbesondere bei Völlegefühl nach den Mahlzeiten sowie Blähungen eingesetzt. Äußerlich wird Kurkumawurzel bei Prellungen sowie bei entzündlichen und septischen (infizierten) Erkrankungen der Haut und Augen verwendet. Nicht zuletzt aufgrund all dieser günstigen Eigenschaften ist die Kurkumawurzel auch ein beliebtes Gewürz im asiatischen Raum und Hauptbestandteil weit verbreiteter Gewürzmischungen (Curry).
Kurkuma ist auch im Kampf gegen Krebs nützlich. Zwar ist keine Heilung möglich, das Gewürz kann jedoch das Tumorwachstum verlangsamen. Seine Wirksamkeit bei Brustkrebs, Leukämie und Hautkrebs konnte bereits bei zahlreichen Wissenschaftlern belegt werden. Die Pflanze entfaltet unterschiedliche Eigenschaften, durch die der Körper vermehr auf Krankheitserreger reagiert oder das Wachstum von Tumorzellen und Metastasen hemmt.
Indikation
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- Verdauungsbeschwerden (Dyspepsie)
- Blähungen
- Gallenbeschwerden (Störungen von Produktion und Fluss)
- Gallenkoliken
- Krebs
Mögl. Indikationen
In der Erfahrungsheilkunde wird die Kurkumawurzel traditionell auch bei Diarrhoe, Bronchitis, Gelbsucht sowie Wurmbefall eingesetzt. Darüber hinaus besitzen die in der Gelbwurz enthaltenen Curcuminoide hemmende Effekte auf das Tumorwachstum und antivirale Effekte, wobei insbesondere die Vermehrung des humanen Immundefizienz-Virus (HIV) gehemmt wird. Auch die antioxidativen Wirkungen der Kurkumawurzel beeinflussen die insgesamte Funktion des Immunsystems positiv.
Dosierung
Die empfohlene Tagesdosierung liegt bei etwa 50 mg.
Hinweise
Die Kurkumawurzel wird im allgemeinen gut vertragen, und es sind kaum unerwünschte Wirkungen bekannt. Bei längerem Gebrauch kann es allerdings zu Magenbeschwerden kommen. Bei einem Verschluss der Gallenwege (z.B. bei Gallensteinleiden) sollte Kurkumawurzel nicht eingenommen werden.