Alternative Bezeichnungen: Acidum hyaluronicum, Natrii hyaluronas PhEur, Hyaluronic Acid INCI, HA, Hyaluronan, Hyaluron
Wo
Hyaluronsäure ist der Hauptbestandteil der Gelenkflüssigkeit (Synovialflüssigkeit). Daneben ist sie auch in erheblichem Umfang im Gelenkknorpel selbst zu finden. Außerdem ist sie wichtiger Bestandteil des kollagenen Bindegewebes. Auch in Lebensmitteln wie Kalb, Lamm, Rind und Truthahn finden sich hohe Anteile von Hyaluronsäure. Darüber hinaus ist sie in Lebertran, Obst und Gemüse sowie in Gewürzen enthalten. Hyaluronsäure kann in Form von Kapseln, Cremes, Tabletten oder Injektionen eingesetzt werden.
Wirkung
Hyaluronsäure gehört zu den Glucosaminoglykanen und ist somit eine hochmolekulare Substanz, d. h. ein Stoff, der aus sehr langen Molekülketten aufgebaut ist. Solch lange Molekülketten können in der Regel vom Körper nicht aufgenommen werden. Daher wird Hyaluronsäure in einer speziellen, hydrolysierten Form eingesetzt, die zu einer deutlich besseren Aufnahme der Substanz führt. In der Gelenkkapsel wirkt Hyaluronsäure als Schmiermittel bei allen Bewegungen der Gelenke und kann Stöße abdämpfen. Darüber hinaus kann sie die Bildung von Kollagen und Elastin anregen. Dies ist einerseits wichtig für den Aufbau von festem, straffem Bindegwebe, andererseits für die Regeneation der oberflächlichen Knorpelschichten und die Verdichtung der Knorpelzellen. Eine optimierte Zufuhr von Hyaluronsäure garantiert nicht nur eine straffe Haut (sie reguliert den Feuchtigkeitsfilm auf der Haut von innen her), sondern auch gesunde Nägel und Haare und hilft, Gelenkprobleme zu vermeiden.
Indikation
- Arthrose
- Fördert die Beweglichkeit
- Stimuliert den Erhalt gesunder Gelenkknorpel
- Lindert Gelenkschmerzen
- Faltenbehandlung
- Hautstraffung
- Haare und Nägel
Mögl. Indikationen
Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Behandlung des „trockenen Auges“. Hier wird die viskoelastische Eigenschaft von Hyaluron genutzt, sodass ein langanhaltender Flüssigkeitsfilm ohne Einschränkung des Sehenvermögens gebildet wird. Das Hyaluron hilft offensichtlich besser als die bekannten „flüssigen Tränen“.
Durch Injektion von Hyaluronsäure-Depots in den Harnleiter wird seit kurzem auch die Belastungsharninkontinenz bei Frauen und die Inkontinenz nach Entfernung der Prostata (Prostatektomie) bei Männern behandelt. Schon seit geraumer Zeit sind Präparate auf dem Markt, mit denen der vesikorenale Reflux (VUR, Rückfluss von Harn aus der Blase in das Nierenbecken) bei Kindern therapiert wird.
Dosierung
Die empohlene Tagesdosierung liegt zwischen 300 mcg und 90 mg. Selbstverständlich muss die Dosierung individuell angepasst werden, um den maximalen Erfolg zu erzielen. Spritzungen mit Hyaluronsäure sollten bis zu fünfmal in wöchentlichen Abständen wiederholt werden.
Hinweise
Als Nahrungsergänzungsmittel zeichnet sich Hyaluronsäure in der jeweils empfohlenen Dosierung durch eine gute Verträglichkeit aus. Nebenwirkungen sind keine bekannt. Bei Injektionen mit Hyaluronsäure kann es in seltenen Fällen zu Hautausschlägen, Ergussbildung am Gelenk, Juckreiz und Muskelkrämpfen kommen. Bislang gibt es keine Studien dazu, ob auch während einer Schwangerschaft Hyaluronsäure in das Gelenk eingespritzt werden darf. Über diese Behandlungsform sollte die Schwangere zusammen mit ihrem Arzt entscheiden. Auch während der Stillzeit darf Hyaluronsäure zur äußerlichen Anwendung genutzt werden. Wenn es sich um eine Körperlotion handelt, sollten die Brüste jedoch ausgespart werden.