Alternative Bezeichnungen: Tussilago farfara
Wo
Der Huflattich ist eine Pflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Er wächst bevorzugt auf steinreichen Äckern, an Wegrändern und Schuttplätzen in Europa, Westasien, Amerika und auch Nordafrika. In der Heilkunde Verwendung finden die Laubblätter der Pflanze (Folia Farfarae, Folia Tussilaginis). Sie beinhalten Gerb- und Schleimstoffe (saure Schleimpolysacharide) sowie Alkaloide (Pyrrolizidin-Alkaloide, Senkirkin, Senecionin, Tussilagin).
Wirkung
Der Huflattich zählt seit langem zu den bekanntesten Arzneien gegen Husten. Die Pflanze ist eine sogenannte «Schleimdroge» (Mucilaginosum). Der Schleim aus den Huflattichblättern schützt durch seine einhüllenden Effekte die entzündeten Schleimhäute der oberen Atemwege (Kehlkopf und Rachen) vor lokalen Reizwirkungen. Dies begünstigt eine Hemmung des Hustenreizes, eine Verminderung der Schmerzempfindlichkeit und ein schnelleres Abklingen von Entzündungen. Darüber hinaus festigen und stärken die Gerbstoffe des Huflattichs die Schleimhäute. Neben diesen reizlindernden Effekten besitzt Huflattich auch schleimverflüssigende Wirkungen.
Indikation
- leichte Entzündungen im Mund- und Rachenraum
- Katarrhe der Luftwege (Reizhusten, Heiserkeit)
- Bronchitis
Mögl. Indikationen
Traditionell finden Huflattichblätter neben den oben beschriebenen Bereichen bei Asthma bronchiale, Reizungen im Magen-Darm-Trakt, Fieber, Krämpfen und Entzündungen der Harnwege Verwendung. Äußerlich angewendet kann ein Huflattichteeumschlag bei Hautausschlägen lindernd wirken. Der Huflattich ist zudem ein Heilmittel zur Behandlung von Krampfadern und Unterschenkelgeschwüren. Er wirkt adstringierend, desinfizierend und wundheilend. Auch in der Kräuterkosmetik hat sich Huflattich bewährt. Durch seine antiseptische und klärende Wirkung sowie durch die Reduzierung einer übermäßigen Talgdrüsenproduktion (fettige Haut und Haare) eignen sich die Wirkstoffe aus Huflattich zur Pflege unreiner, entzündeter, großporiger und fettender Haut.
Dosierung
Im Normalfall werden täglich 5,5 Gramm Huflattichblatt empfohlen. Insgesamt sollte eine jährliche Anwendungsdauer von sechs Wochen nicht überschritten werden.
Hinweise
Huflattichblatt darf während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht zugeführt werden. Im Tierversuch führte die Gabe großer Mengen an Huflattichblatt aufgrund der in der Pflanze enthaltenen Pyrrolizidin-Alkaloide (Senkrikin und Senecionin) zu Leberschäden und Leberkrebs.