Alternative Bezeichnungen: His, H,
Wo
Histidin ist eine in vielen tierischen und pflanzlichen Proteinen vorkommende halbessentielle Aminosäure. Histidin wird nämlich in kleineren Mengen vom menschlichen Körper selbst produziert. Einen größeren Teil muss dem Organismus allerdings über die Nahrung zugeführt werden. Bei Kindern und Menschen mit chronischem Nierenversagen wird Histidin allerdings zu den essentiellen Aminosäuren gerechnet. Zu den wichtigsten histidinhältigen Nahrungsquellen gehören Fisch (Thunfisch, Lachs), Fleisch (Schwein, Rind), Geflügel und Milchprodukte (Emmentaler Käse). Aber auch in Erdnüssen, Sojabohnen, Linsen und Weizenkeimen findet sich reichlich Histidin.
Wirkung
Histidin spielt eine wichtige Rolle bei der Bildung des Blutfarbstoffs Hämoglobin in den roten Blutzellen und fördert die Blutgerinnung. Zusätzlich wirkt Histidin stark antioxidativ und fängt zellschädigende freie Radikale ab. Histidin trägt zu einem gut funktionierenden Immunsystem bei, da es die Aktivität der weißen Blutkörperchen unterstützt. Außerdem spielt Histidin bei allergischen Prozessen eine Rolle und hilft bei einer Schwermetallentgiftung. Histidin ist ein wichtiger Baustein verschiedener Enzyme. Durch Decarboxylierung von Histidin wird Histamin gebildet, das im Körper bedeutsame Funktionen inne hat.
Indikation
- Bestimmte Formen der Anämie (Blutarmut)
- Schwermetallbelastung
- Allergien
- Immunschutz
- Rheumatoide Arthritis
- Arteriosklerose
- bei stärkeren Stressbelastungen
Mögl. Indikationen
Da die Aufnahme und Verwertung von Zink im Organismus durch Histidin unterstützt wird, erweist sich eine Histidinzufuhr bei Zinkmangel als hilfreich. Ergänzungen mit Histidin können Entzündungen und Schmerzen bei chronischen Krankheiten senken, da die Aminosäure stark entzündungshemmend wirkt.
Dosierung
Der tägliche Bedarf an Histidin liegt zwischen 0,5 und 1 Gramm pro Tag. Erwachsene können bis zu 4 Gramm täglich zuführen. Zur besseren Aufnahme in den Körper wird die Gabe auf nüchternen Magen empfohlen.
Hinweise
Bei der Nahrungsergänzung mit Histidin wurden über keine Nebenwirkungen berichtet. Eine hohe Histidinzufuhr kann allerdings eine erhöhte Zinkausscheidung im Urin zur Folge haben. Der Bedarf an Histidin kann durch krankhafte Prozesse und Stress erhöht sein. Personen mit Nieren- oder Lebererkrankungen sollten allerdings nicht zu große Mengen an Histidin zuführen.