Alternative Bezeichnungen: Arctium lappa, Arctium majus, Lappa major
Wo
Die Große Klette (Klettendistel, Dollenkraut, Kleberwurzel, Rossklettenwurz), eine Pflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae), kann eine Höhe von bis zu 1,5 Meter erreichen. Die Heimat der Pflanze ist Europa, Nordasien sowie Nordamerika. In der Heilkunde Verwendung finden die im Herbst des ersten oder im Frühjahr des zweiten Jahres gesammelten, getrockneten, ganzen oder zerkleinerten Wurzeln (Radix Bardanae, Radix Arctii, Radix Lappae). Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen zählen Inulin, Lignane (Arctiin) und Schleimstoffe. Außerdem finden sich in der Pflanze geringe Mengen an ätherischen Ölen, Pflanzensäuren und schwefelhaltigen Polyinen.
Wirkung
Ein Aufguss aus Radix Bardanae wirkt als Diuretikum (harntreibendes Mittel), Diaphoretikum (schweißtreibendes Mittel) und Abführmittel. Bekannt ist auch das Klettenwurzelöl (ein mit Oliven- oder Erdnussöl versetzter Auszug), das besonders bei trockenen und schuppenden Kopfhautleiden (trockene Seborrhöe, fettige Schuppung) sowie Haarausfall eingesetzt wird. Die Große Klette findet sich deshalb auch als Zusatz bei zahlreichen Haarpflegeprodukten. In verschiedenen Teemischungen wird die Große Klette zur Blutreinigung beigefügt.
Indikation
- Cholelithiasis (Gallensteinleiden), Nephrolithiasis (Nierensteinkrankheit)
- Magen-Darmbeschwerden
- Gicht
- rheumatische Erkrankungen
- Blutreinigung
- Haarausfall, Beschwerden der Kopfhaut (Kopfschuppen)
- Hauterkrankungen, Wundheilung
Mögl. Indikationen
In der Erfahrungsheilkunde werden Auszüge der Großen Klette bei verschiedensten Leiden verwendet. So setzt man sie bei Magen- und Darmbeschwerden, Hautleiden (Psoriasis, unreine Haut, schlecht heilende Wunden und Geschwüre, Ekzeme, Flechten, Ichthyosis), Rheumatismus, Gicht sowie bei Gallen- und Blasensteinleiden (Cholelithiasis, Nephrolithiasis) ein.
Dosierung
Zur genauen Dosierung der Großen Klette existieren keine anerkannten Empfehlungen.
Hinweise
Die große Klette wird grundsätzlich gut vertragen. Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte aber auf den Einsatz von Zubereitungen mit der Großen Klette verzichtet werden. Dasselbe gilt beim Vorliegen einer Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), da eine Senkung des Blutzuckerspiegels nach Einnahme größerer Mengen von Zubereitungen mit Großer Klette beobachtet wurde.