Alternative Bezeichnungen: GSH, γ-L-Glutamyl-L-cysteinylglycin
Wo
Glutathion – ein Tripeptid und Zellaktivator – bildet sich aus den Aminosäuren Cystein, Glycin und Glutaminsäure. Die schwefelhaltige Verbindung Glutathion wird zu den bedingt essentiellen Aminosäuren gerechnet und findet sich in fast allen Körperzellen in hoher Konzentration. Als Nahrungsmittel kommt Glutathion vor allem in frischem Gemüse (Broccoli, Zucchini, Spinat, Spargel, Tomaten), Kartoffeln, Obst (Avocados, Wassermelonen, Orangen) und Fleisch vor.
Wirkung
Glutathion ist für die Funktionsfähigkeit der Körperzellen unentbehrlich. Es wirkt bei der Zellteilung mit, hilft bei der Reparatur schadhafter Gene und ist an vielen Entgiftungsprozessen beteiligt. Glutathion entgiftet den Organismus von Schwermetallen (z.B. Cadmium), aber auch von Bakterien, die bei der Krebsentstehung eine Rolle spielen. Außerdem ist Glutathion ein wichtiges Antioxidans, da es die Produktion von freien Radikalen bremst und so vor Zellschäden schützt. Antioxidantien (Radikalenfänger) spielen in der adjuvanten (unterstützenden), ergänzenden Krebstherapie eine wichtige Rolle. Sie schützen die gesunden Zellen vor Entartung und der Wirkung freier Radikaler und verbessern die Verträglichkeit von Chemo- und Strahlentherapien. Darüber hinaus stärkt Glutathion das menschliche Immunsystem durch eine Aktivitätssteigerung der Abwehrzellen.
Indikation
- Zellschutz
- Schwermetallbelastung
- Krebsbehandlung
- Immunschutz
- Bei Chemo- oder Strahlentherapie
Mögl. Indikationen
Verschiedene Wissenschaftler vermuten, dass Glutathion auch Grippe-Infektionen verhindern kann. Der Glutathiongehalt in den Zellen nimmt im Alter stark ab, was die Abbauprozesse beschleunigen kann. Alterungsprozesse werden durch die antioxidativen Effekte von Glutathion verlangsamt (DNS-Schutz vor freien Radikalen). Auch die Anfälligkeit der Augenlinsen gegen oxidative Schäden durch UV-Bestrahlung nimmt im Alter durch die Abnahme von Glutathion in den Zellen zu.
Glutathion dürfte auch ein sinnvolles Mittel in der begleitenden Krebsbehandlung sein, kann aber andere Maßnahmen wie die Operation, die Chemo- oder Strahlentherapie nicht ersetzen.
Dosierung
Der tägliche Bedarf für Glutathion kann nicht konkret bestimmt werden. Je nach Indikation ist die Dosierung individuell festzulegen. Die therapeutische Dosis beträgt meist ca. 2 Gramm Glutathion pro Tag, wenn die Darreichungsform in Kapseln erfolgt, die sich erst im Dünndarm auflösen. Für die Akutbehandlung werden mindestens 5 Gramm pro Tag empfohlen. Für eine längerfristige Nachbehandlung oder als Nahrungsergänzung wird eine Tagesdosierung zwischen 50 und 80 mg emfohlen.
Hinweise
Glutathion kann zusammen mit anderen Antioxidantien (z.B. Selen, Vitamine) angewandt werden. Es wird gut vertragen, und es sind keine Nebenwirkungen bekannt. Bezüglich Glutathion wurden auch über keine Interaktionen mit Medikamenten berichtet.