Alternative Bezeichnungen: Foeniculum vulgare
Wo
Die ursprüngliche Heimat des Fenchels ist der Mittelmeerraum. Mittlerweile ist er jedoch in den gemäßigten Klimazonen Europas, Asiens, Südamerikas und Afrikas anzutreffen. Für medizinische Zwecke werden ausschließlich Früchte von kultivierten Pflanzen verwendet. Fenchel enthält ätherisches Öl (70 % Anethol, 15% Fenchon), das für seinen anisartigen Geschmack verantwortlich ist. Weiters enthalten sind u. a. Flavonoide, Cumarine und fettes Öl.
Wirkung
Fenchel verfügt über eine blähungstreibende sowie beruhigende Wirkung auf die Mobilität des Verdauungstraktes. Darüber hinaus löst er in höherer Dosierung Krämpfe der glatte Muskulatur von Magen und Darm. Im Bereich der Atemwege kommt es durch die Einnahme zu einem schleimlösenden (sekretolytischen) Effekt, für den Anethol und Fenchon verantwortlich sind. Zudem wird der Abtransport des Sekrets beschleunigt.
Indikation
- krampfartige Magen-Darm-Beschwerden
- Blähungen
- Völlegefühl
- bei Katarrhen der oberen Luftwege
Mögl. Indikationen
Tests haben gezeigt, dass Fenchelöl zudem eine antibakterielle und pilztötende Wirkung aufweist. In der Volksmedizin wird Fenchel Kleinkindern auch als Schlaftee verabreicht. Von stillenden Frauen wird der Tee gerne zur Förderung der Milchabsonderung getrunken. Früher kam Fencheltee bei Sehstörungen äußerlich zur Anwendung.
Dosierung
Fenchel kann in verschiedenen Zubereitungen eingenommen werden. Für das ätherische Öl wird im Normalfall eine mittlere Tagesdosis von 0,1–06 g empfohlen. Für Teezubereitungen werden für gewöhnlich 5–7 g Fenchelfrucht angegeben und für Fenchelhonig 10–20 g.
Hinweise
In Zusammenhang mit der Einnahme von Fenchelzubereitungen ist keinerlei Risiko bekannt – auch nicht bei einer längeren Einnahmedauer.
Reines Fenchelöl darf nicht bei Säuglingen und Kleinkindern zur Anwendung kommen – Gefahr der akuten Atemnot! Im Einzelfall kann es zu allergischen Reaktionen der Haut und Atemwege kommen.