Alternative Bezeichnungen: Ethylendiamintetraessigsäure, Ethylendiamintetraacetat
Wo
(Ethylendiamintetraessigsäure) ist ein auch für Nahrungsmittel zugelassener Zusatzstoff mit der E-Nummer 385 (E385) und findet sich in emulgierten Saucen, Dressings, Dosen- und Glaskonserven von Pilzen, Hülsenfrüchten, Leguminosen (Protein aus Hülsenfrüchten), Halbfettmargarine, Fisch, Krebs- und Schalentieren in Dosen oder Glaskonserven sowie in tiefgefrorenen Krebsen.
Wirkung
In der Medizin wird EDTA als gerinnungshemmender Zusatz zu Blutproben (Kalziumbindung) nach einer Blutabnahme verwendet.
Weiters bindet EDTA im Körper Schwermetalle (Quecksilber, Kupfer, Blei) und sogenannte Übertragungsmetalle, die an der Bildung von freien Radikalen beteiligt sind, und scheidet sie über die Nieren aus. Aus diesem Grund kommt EDTA z.B. bei Schwermetallintoxikationen (v.a. bei Bleivergiftung) intravenös zur Anwendung.
Auch überschüssige Mineralstoffe kann EDTA ausscheiden: So können Ablagerungen in den Arterien und somit mangelnde Nährstoff- und Sauerstoffversorgung verhindert oder abgebaut werden (Chelat-Therapie). EDTA bindet jedoch kein an Eiweiß gebundenes Kalzium, so dass keine Knochen- oder Zahnentkalkung auftritt.
Indikation
- Schwermetallbelastung
- Herz-Kreislaufbeschwerden
- Arthritis
- Rheuma
Mögl. Indikationen
Mögliche Einsatzgebiete für EDTA stellen auch Arteriosklerose sowie Durchblutungsstörungen dar.
Dosierung
EDTA ist in Form von Kapseln sowie Suppositorien (Zäpfchen) verfügbar. Für medizinische Zwecke gibt es auch intravenöse Darreichungsformen. Für gewöhnlich werden Dosierungen von EDTA je nach Form der Verabreichung von 500 bis 1.000 Milligramm ein bis fünf Mal täglich empfohlen.
Hinweise
In den empfohlenen Dosierungen treten bei Zufuhr von EDTA keine unerwünschten Nebenwirkungen auf. Bei Intoxikationen mit EDTA kann es zu Blutgerinnungsstörungen kommen.
Eine Therapie mit einem Chelatbildner zur Entgiftung sollte stets nur über einen beschränkten Zeitraum erfolgen. Dabei existieren unterschiedliche Protokolle, abhängig von der Indikation sowie der Umweltbelastung. Für gewöhnlich dauert eine Therapie mit EDTA 90 bis 180 Tage.