Alternative Bezeichnungen: Capsicum, Chili, ungarischer, türkischer, spanischer Pfeffer, Pepperoncini
Wo
Capsicum stammt ursprünglich aus Süd- und Mittelamerika und ist mittlerweile auch in Nordamerika und Südeuropa beheimatet. Die Pflanze gehört zu den Nachtschattengewächsen und wird auch als Spanischer Pfeffer oder Cayennepfeffer bezeichnet. Die Wuchshöhe beträgt ungefähr 150 cm. In der Medizin werden die reifen getrockneten Früchte verwendet, die eine gelbe, grüne, rote oder auch violette Farbe haben.
Wirkung
Capsicum gilt als natürlicher Fettverbrenner. Bekannt auch als Paprika oder Chili, enthält die Pflanze wirksame Inhaltsstoffe wie Carotinoide und Flavonoide sowie Vitamin C, B und E, der Hauptinhaltsstoff ist der Scharfmacherstoff Capsaicin, der sich in jeder Chilischote findet und über antioxidative, entzündungshemmende, schmerzlindernde, immunstärkende und appetitzügelnde Eigenschaften verfügt. Er hilft beim Entgiften, regt die Verdauung an und wirkt harntreibend. Zudem ist der Scharfmacher wirksam bei Diabetes. Darüber hinaus wird die Pflanze bei chronischen Entzündungen aller Schleimhäute eingesetzt sowie bei Hauptproblemen und seelischen Problemen. Bereits die amerikanischen Ureinwohner verwendeten Capsicum als Heilmittel gegen Arthrose oder Zahnschmerzen.
Der Wirkstoff Capsaicin hat sich auch als wirksam gegen Krebszellen erwiesen, z.B. bei Lungen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs. Studien haben ergeben, das Capsaicin bei 80% der Krebszellen den Selbstmord (Apoptosis) auslöst. Wissenschaftler haben herausgefunden, das der Stoff die Aktivität eines molekularen Mechanismus, der in den Krebszellen modifiziert vorkommt, unterdrücken kann. Außerdem verringert es die Herstellung eines Proteins, welches in beträchtlichen Mengen von Tumoren gebildet wird, wie etwa bei Prostatakrebs.
Indikation
- Durchfall
- Schwäche/Erschöpfung
- Sodbrennen
- Mundgeruch
- Schleimhäute
- Blasenentzündung, Zystitis (Cystitis)
- Rhinopharyngitis, Schnupfen, Entzündung des Nasen-Rachen-Raums
- Otitis, Ohrenentzündung
- Zahnschmerzen
- Hautveränderungen
- Krebs
Mögl. Indikationen
Capsicum wird bei zahlreichen weiteren Indikationen untersucht und angewendet, zum Beispiel bei Brennen der Mundschleimhaut, Kopfschmerzen, Parästhesien, Juckreiz und Schuppenflechte, Ischias und Adipositas. In einer Untersuchung zeigten Shin/Moritani, dass bereits 150 mg Capsicum 1 Stunde pre-workout in gesunden – ansonsten untrainierten – Männern die Fettverbrennung steigert.
Dosierung
Die typische Dosierung liegt bei unter 150 mg pro Gabe, wobei bei Kapseln zwischen 30 und 60 mg pro Tag empfohlen werden. Um Beschwerden mit Capsicum zu behandeln, raten Homöopathen zu den Potenzen D6 oder D12. Die Arzneimittel liegen dabei in Form von Globuli oder Tropfen vor.
Hinweise
Mit Ausnahme einer möglichen vorübergehenden Erstverschlimmerung sind keine Nebenwirkungen bekannt. Verstärken sich die Symptome dauerhaft, ist das Mittel abzusetzen. Bei Überdosierung von Cayennepfeffer kann es zu Nasenlaufen, Tränen, einer erschwerten Harnenleerung und zu Atem- und Schluckstörungen kommen. Cayennepfeffer sollte nicht regelmässig überdosiert als Gewürz konsumiert werden. Bei längerer Anwendung können sich Pusteln, Blasen oder Geschwüre entwickeln, insbesondere bei Pflastern und luftundurchlässigen Verbänden.
Capsaicin in Konzentrationen, wie sie in gewürzten Lebensmitteln auftreten, gilt auch für Schwangere als unbedenklich. Es gibt Hinweise, dass eine langfristige innerliche Aufnahme des Cayennepfeffers eine Art Sucht erzeugt, besonders bei Menschen mit Reizmagen/-darm. Magenbeschwerden werden so komplett unterdrückt. Auch psychische Effekte, wie eine leichte Euphorisierung, wurden beobachtet. In seltenen Fällen können Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten. Nicht angewendet werden sollte Cayennepfeffer bei einer bekannten Allergie gegen Paprikaprodukte. Cayennepfeffer sollte auch nicht auf geschädigte Hauareale oder Wunden aufgetragen werden.