Alternative Bezeichnungen: Afrikanischer Pflaumenbaum, Pygeum africanum, Prunus africanus
Wo
Beta-Sitosterin zählt zu den bedeutendsten Inhaltsstoffen des Afrikanischen Pflaumenbaums (Pygeum africanum), ein bis zu 40 Meter hoher, immergrüner Baum aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae), der vorrangig auf den Hochebenen Zentral- und Südafrikas gedeiht. Therapeutische Verwendung findet seine dunkelbraune bis graue Rinde. Weitere wichtige Inhaltstoffe der Rinde sind u.a. pentazyklische Triterpene sowie ferulische Ester von langkettigen Fettalkoholen.
Wirkung
Gute therapeutische Ergebnisse sind für den Einsatz von Beta-Sitosterin bei der Therapie einer geringen bis moderaten benignen Prostatahyperplasie (gutartige Vergrößerung der Vorsteherdrüse beim Mann) belegt. Beta-Sistosterin führt zu einer signifikanten Hemmung der Aktivität verschiedener Enzyme (5-alpha-Reduktase, Aromatase). Dadurch bewirkt das Therapeutikum eine Besserung von Nykturie (nächtlichem Harndrang) und Pollakisurie (häufige Entleerung kleiner Harnmengen), sowie der unvollständigen Blasenentleerung. Eine Besserung des verzögerten Einsetzens der Miktion (des Harnlassens) bei Harndrang, konnte ebenfalls erzielt werden. Arzneimittel mit diesem Wirkstoff hemmen die Vermehrung von Bindegewebe in der Vorsteherdrüse (Prostata), wodurch ein übermäßiges Prostatawachstum (Hyperplasie) gebremst wird. Darüber hinaus besitzen Phytosterine therapeutische Relevanz, da sie entzündungshemmend wirken. Die pentazyklischen Terpen-Inhaltsstoffe wiederum haben abschwellende Effekte. Die ferulischen Ester in reduzieren nachweislich den Prolaktinspiegel, der ausschlaggebend für die Aufnahme von Testosteron in die Prostata ist.
Indikation
- Benigne Prostatahyperplasie
- Beschwerden beim Harnlassen
- Harnblasenschmerzen
Mögl. Indikationen
Die Rinde des Afrikanischen Pflaumenbaumes wurde traditionell pulverisiert als Tee getrunken, und bei Beschwerden des Harn- und Geschlechtstraktes, bei Allergien, Entzündungen, Nierenerkrankungen, sowie auch bei Malaria, Magenschmerzen und Fieber eingesetzt.
Dosierung
Die empfohlene mittlere Tagesdosis entspricht einer Menge von 100 Milligramm des lipophilen Rindenextraktes mit einem 13-prozentigen beta-Sitosterinanteil. Das Medikament sollte zweimal täglich verabreicht werden, obwohl Beobachtungen zeigen, dass eine einmalige Einnahme der Tagesdosis die selbe Wirksamkeit und Sicherheit zeigt. Für Personen mit Schluckstörungen ist Pygeum auch in flüssiger Form verfügbar.
Hinweise
Beta-Sitosterin wird auch in hohen Dosen gut vertragen, es sind kaum Nebenwirkungen bekannt. Vereinzelt finden sich in klinischen Studien Berichte über Völlegefühl, Diarrhöen, Obstipation (Verstopfung), Magenbeschwerden sowie Schwindelgefühl. Es wurden dagegen keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten beobachtet. Generell wird bei Prostataerkrankungen, wie der benignen Prostatahyperplasie, eine engmaschige Überwachung empfohlen. Der Einsatz des Medikaments sollte mindestens über einen sechs- bis neunmonatigen Zeitraum beobachtet werden, um das Ansprechen des jeweiligen Patienten auf das Therapeutikum zu verfolgen.