Alternative Bezeichnungen: Pimpinella anisum
Wo
Bei Anis handelt es sich um eine Pflanze aus der Familie der Doldengewächse (Apiaceae).
In der Heilkunde werden die Spaltfrüchte (Anisi fructus) verwendet. Das ätherische Öl der
Anispflanze enthält als Hauptkomponente trans-Anethol (80 bis über 95%).
Wirkung
Effekte von Anis lassen sich vor allem auf den dominierenden Inhaltsstoff
Anethol zurückführen. Allerdings kommen in unterschiedlichen Produkten auch
bestimmte Nebenkomponenten (Proteine, Flavonoide etc.) vor, deren zusätzliche
Wirkungen unterschiedlich sein können. Die wichtigsten Eigenschaften von Anis sind in
jedem Fall die krampflösenden und sekretlösenden Effekte.
Bei oraler Zufuhr von Anisöl kommt es zu einer Anregung der Speichel- und
Magensaftsekretion. Weiters resultiert über die Aktivierung der Magenschleimhaut eine
Steigerung der Bronchialsekretion. Dabei wird die Tätigkeit des bronchialen Flimmerepithels
angeregt, und es kommt auch zu einer Verflüssigung des Auswurfes (Sputum).
Indikation
- Atemwegserkrankungen (Bronchitis), Husten
- Magen-Darm-Beschwerden (Dyspepsie)
- Verdauungsstörungen
- Blähungen
Mögl. Indikationen
- Aphrodisiakum
- Menstruationsbeschwerden (Emmenagogum)
- zur Steigerung der Milchsekretion (Laktagogum)
- zur Krampflinderung
- antibakterielle Wirkung
- zur Steigerung des Gallenflusses
Dosierung
Durchschnittliche Tagesdosis von Anispräparaten beträgt etwa 3 Gramm (bezogen auf das
ätherische Öl).
Hinweise
Anisöle können sowohl aus echtem Anis sowie aus dem kostengünstigeren Sternanis
hergestellt werden. In beiden Ölen überwiegt zwar Anethol als wirksamer Hauptbestandteil, allerdings unterscheiden sich die jeweiligen Präparate oft deutlich in Bezug auf die enthaltenen Nebenkomponenten. Inwiefern diese an den therapeutischen Wirkungen beteiligt sind, ist derzeit noch nicht bekannt.