Alternative Bezeichnungen: Bitterschopf, Curacao-Aloe, Echte Aloe, Wüstenlilie
Wo
Die Aloe-Pflanze (Aloe vera, Aloe barbadensis) stammt ursprünglich aus Afrika. Verwendung finden vor allem die grünen Blätter der Pflanze. Diese sind länglich und haben spitze Stacheln an den Seiten. Das in den Blättern enthaltene Gel kann vielfältig eingesetzt werden. In eingetrockneter Form entsteht aus dem Gel das Aloe-Latex.
Wirkung
Das Gel aus den Blättern von Aloe vera wird seit Jahrhunderten als Heilmittel bei kleineren Verbrennungen, Schnittwunden sowie anderen Hautirritationen eingesetzt. Bei oraler Einnahme der Aloe-Blätter in Form eines Saftes bzw. in anderen Zubereitungen hat die Pflanze aufgrund der enthaltenen Anthrachinonglykoside laxierende (abführende) Effekte. Darüber hinaus besitzt die Pflanze einen hohen Gehalt an Ballaststoffen. Beim Verzehr der Blätter wurden daher auch blutreinigende Effekte beschrieben: Senkung der Blutfette (Cholesterin und Triglyzeride) sowie Blutzuckersenkung. Aus diesem Grund werden Aloe vera auch positive Wirkungen im Hinblick auf das kardiovaskuläre Erkrankungsrisiko zugeschrieben.
Indikationen
- Äußerliche Behandlung von kleineren Verbrennungen und Hautirritationen
- Orale Zufuhr bei Obstipation (Verstopfung)
- Blutzuckersenkung
- Senkung der Blutfette (Cholesterin, Triglyzeride)
Mögl. Indikationen
In der Aloe-Pflanze sind spezielle Zuckerverbindungen enthalten, denen positive Effekte auf das Immunsystem im Sinne einer Stimulierung zugeschrieben werden. Allerdings fehlen zu diesen Effekten derzeit noch ausreichende wissenschaftliche Daten.
Dosierung
Als Abführmittel sollten 50 bis 200 Milligramm Aloe vera pro Tag in Kapselform eingenommen werden. Die Behandlung sollte in diesen Fällen nicht länger als zwei Wochen dauern. Bei der lokalen Anwendung kann Aloe-Gel mehrmals pro Tag angewendet werden.
Hinweise
Aloe Vera wird auch in hohen Dosen gut vertragen, es sind keine Nebenwirkungen bekannt. Bei der lokalen Anwendung von Aloe-Gel zur Behandlung von Hautirritationen (Verbrennungen, Verletzungen, Juckreiz etc.) sollte immer ein möglichst frisches Produkt benutzt werden. Längere Lagerzeiten von Aloe-Gel führen zu einem Verlust der wundheilenden Effekte. In der Schwangerschaft und Stillperiode sollte die Anwendung von Aloe-Produkten (insbesondere Laxantien) unterbleiben. Vorsicht ist allerdings bei seltenen Fällen einer Aloe-Latex-Allergie geboten. Die übermäßige Einnahme von Aloe-Produkten kann zu Übelkeit, Erbrechen sowie Durchfällen führen.
Bei der oralen Einnahme sollte 30 Minuten vor und nach der Einnahme keine heißen bzw. kalten Speisen und Getränke zu sich genommen werden, da sonst die Inhaltsstoffe von Aloe Vera zerstört werden können.