Alternative Bezeichnungen: Aesculus hippocastanum
Wo
Bei der Rosskastanie handelt es sich um einen Baum aus der Familie der Rosskastaniengewächse (Hippocastanaceae). In der Heilkunde finden hauptsächlich die Samen (Hippocastani semen) Verwendung, die u.a. Aescin enthalten.
Wirkung
Die Rosskastanie findet aufgrund ihrer venenstärkenden und gefäßabdichtenden Wirkungen vor allem Anwendung bei chronischer Veneninsuffizienz sowie als Schutz vor Ödemen. Eine Venenschwäche äußert sich in Schmerzen, Schweregefühl, Juckreiz sowie in Schwellungen der Beine. Sichtbar werden die Beschwerden in Besenreisern und Krampfadern. Die Rosskastanie, insbesondere der Wirkstoff Aescin, steigert die Durchblutung in den Kapillaren und wirkt allgemein stabilisierend auf Gefäßwände.
Bei einer Veneninsuffizient kann es durch Einlagerungen von Wasser in den Venen langfristig zu einer Unterversorgung des Gewebes mit Sauerstoff kommen, was Ödeme, Entzündungen und Geschwüre verursachen kann. Aescin hindert den Einstrom von Wasser aus den Blutgefäßen in das Gewebe, wodurch venös bedingte Ödeme hintangehalten sowie bestehende Ödeme rascher beseitigt werden.
Indikation
- Beinschwellungen (Ödeme)
- Chronisch venöse Insuffizienz
- Ulcus cruris (Unterschenkelgeschwür)
- Schmerzen und Schweregefühl in den Beinen
- Wadenkrämpfe
- Juckreiz
Mögl. Indikationen
- Menstruationsbeschwerden
- Hämorrhoiden
- Fieber
- Rheuma und Gicht (Blüten)
- Keuchhusten (Blätter)
- Adstringens (Rinde)
Dosierung
Die durchschnittliche Dosierung von Rosskastanienextrakt beträgt 250 bis 315 Milligramm bzw. 100 Milligramm Aescin pro Tag. Klinische Erfolge sind nach einer Einnahmedauer von ein bis zwei Wochen zu erwarten.
Hinweise
Bei der Einnahme von Rosskastanienextrakt oder Aescin enthaltenden Präparaten ist eine Wirkungsverstärkung von blutgerinnungshemmenden Medikamenten (Antikoagulantien) möglich.