Alternative Bezeichnungen: Silybum marianum, Christi Krone, Frauendistel, Heilandsdistel, Stechkörner
Wo
Ursprünglich kommt die Mariendistel im Mittelmeerraum vor, ist jedoch auch in Kleinasien und Südrussland heimisch. Heute wird die Mariendistel professionell auf großen Plantagen in Argentinien, Venezuela, Ungarn und China angebaut. Die samenartigen Früchte werden hauptsächlich als Tinktur eingesetzt, weil sie für die Teebereitung etwas zu hart sind. Der medizinische Einsatz der Mariendistel oder auch Milchdistel kann 2.000 Jahre zurückverfolgt werden. Die Inhaltstoffe sind Flavonolignane. Hauptkomponenten: Silymarin – Silybin, Silychristin, Silydianin, weiter Flavonoide, Sterole, Öl und Eiweiß.
Wirkung
Die leberschützende Wirkung der Mariendistel ist gut untersucht. Sie hemmt die Wirkung leberschädigender Stoffe wie etwa Tetrachlorkohlenstoff, Gifte des Knollenblätterpilzes etc. Dieser Schutz der Leber beruht darauf, dass die Zellmembran verändert wird und in der Folge Zellgifte nicht mehr in die Zelle gelangen können. Darüber hinaus wird ein Zellregenerationsprozess, der auf einer Steigerung der Eiweissbildung beruht, beschrieben, somit kann auch von einem heilenden Effekt gesprochen werden.
Indikation
- toxische Leberschäden
- Verdauungsbeschwerden
- zur unterstützenden Therapie bei chronisch-entzündlichen Lebererkrankungen, Leberzirrhose und Fettleber
Mögl. Indikationen
- Unterschenkelgeschwüren
- Krampfadern
Dosierung
Die empfohlene mittlere Tagesdosis beträgt 12–15 g (200–400 mg Silymarin). Die Einnahme erfolgt als Teeaufguss, meist jedoch als alkoholischer Auszug. Es gibt aber auch zahlreiche Fertigpräparate, die einen standardisierten Gesamtextrakt oder das Wirkstoffgemisch Silymarin enthalten.
Hinweise
Selbst in hohen Dosen ist die Mariendistel nicht toxisch.
Bei Verdauungsstörungen kommen meist Teezubereitungen aus zerquetschten Mariendistelfrüchten zum Einsatz. Teezubereitungen enthalten kaum Silymarin, da es nur schwer wasserlöslich ist.
Bei Krampfadern und Geschwüren wird die Mariendistel lokal angewendet. Dabei wird das Samenpulver auf die offenen Geschwüre gestreut, bei Krampfadern werden feuchte Umschläge aus Mariendistel-Tee um die Beine gewickelt.