Alternative Bezeichnungen: Arctium pubens BAB., Bardane, Butzenklette, Dollkraut, Grindwurz, Haarwuchswurzel, Kleberwurzel, Klettendistel, Wolfskraut
Wo
Die Kletten sind hohe, zweijährige Kräuter. Sie finden sich in Europa, Nordamerika und Nordasien, wo sie in Wäldern und entlang von Wegrändern wachsen. Die stacheligen Blüten blühen zwischen Juli und September und sind rot bis violett. Sie besitzen einen Durchmesser von rund 3 mm. Aus der Wurzel der Pflanze wird die „Droge“, das Heilmittel, zubereitet.
Wirkung
Die Klettenwurzel verfügt über Inulin, ätherisches Öl, Schleimstoffe, Bitterstoffe, schwefelhaltige Substanzen und Kaffeesäurederivate. Sie hat die Fähigkeit, freie Radikale abzufangen und ist zudem für ihre antientzündliche, leicht diuretische und antibakterielle Wirkung bekannt. Darüber hinaus regt sie Galle und Leber an. Schon die alten Griechen setzten die Kletterwurzel ein. Die Pflanze wird vor allem aufgrund ihrer vorteilhaften Effekte bei Ekzemen und Haarausfall gelobt. Die Anwendung kann äußerlich (Öl) oder innerlich (Tee, Kapseln) erfolgen.
Indikation
- Schuppenflechte
- Insektenstiche
- Strapaziertes Haar
- Rheuma und Gicht
- Magen-Darm-Beschwerden
- Gallen-und Blasenleiden
- Appetitilosigkeit
Mögl. Indikationen
Studien zeigen, dass Kletterwurzelöl auch bei Haarausfall wirksam ist, da sich nach Verabreichung von Sitosterol (jener Inhaltsstoff, der sich auch in der Klettenwurzel befindet) bei 60 Prozent der Probanden eine signifikante Verbesserung des Haarausfalles zeigte. Zudem konnten Forschungen die antibakterielle, antioxidantische, entzündungshemmende und zellhemmende (z.B. bei Krebs) Eigenschaften der Pflanze belegen.
Dosierung
Dreimal täglich 2 bis 6 g getrocknete Wurzel, mittlere Einzelgabe bei Einnahme 2,5 g. Zur Teebereitung werden 2,5 g der fein geschnittenen oder grob pulverisierten Droge mit kaltem Wasser angesetzt. Der Ansatz wird entweder sofort oder nach nach mehreren Stunden bis zu einer Stunde aufgekocht und anschließend durch ein Teesieb gegeben.
Hinweise
Die Anwendung ist für die meisten Menschen sicher. Allerdings sind allergische Reaktionen, ein erhöhtes Blutungsrisiko sowie eine Veränderung des Blutzuckerspiegels möglich, weswegen Diabetikern von einer Einnahme abgeraten wird. Auch in der Schwangerschaft und Stillzeit darf die Klettenwurzel nicht eingesetzt werden, da die Pflanze abführende Wirkung hat und die Gebärmutter anregt. In seltenen Fällen können Sehstörungen, Krampfanfälle, Halluzinationen, Kopfschmerzen, Fieber und Orientierungslosigkeit auftreten.