Alternative Bezeichnungen: Süßholz, Lakritze
Wo
Glycyrrhiza glabra (Süßholz) ist eine Pflanzenart aus der Unterfamilie Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Am bekanntesten ist das Echte Süßholz durch die aus der Süßholzwurzel gewonnene Süßigkeit Lakritze. Als Teedroge findet die Pflanze ebenfalls Verwendung. Sie ist in der Mittelmeerregion und in Westasien heimisch und erreicht eine Wuchshöhe zwischen 60 und 180 cm. Die Süßkraft ist etwa 50 Mal höher als die von handelsüblichem Kristallzucker, weshalb sie in der Küche ebenso verwendet wird wie für Heilzwecke. Eingesetzt werden dabei ausschließlich die verholzten Teile der Pflanze, die zahlreiche medizinische Inhaltsstoffe besitzen. Hauptsächlich wird Süßholz in Form von Tee, Saft, Tabletten, Kapseln oder als Tinktur angeboten.
Wirkung
Die Pflanze enthält, wie ihr Name schon sagt, Glycyrrhiza, das zur Stoffgruppe der Saponene gehört. Der Wirkstoff Glycyrrhiza glabra besitzt antivirale, antientzündliche und blutdrucksenkende Eigenschaften. Darüber hinaus befinden sich in der Süholz Phytosterole, zahlreiche native Flavonoide und einige Aminosäuren. Zusammen wirken die Stoffe krampflösend, schleimlösend und auswurffördernd. Die Süßholz-Wurzel eignet sich sehr gut für die Entgiftung und zur Behandlung von Leberproblemen.
Indikation
- Erkältungen wie Husten und grippale Effekte
- Magenbeschwerden (Krämpfe und Gastritis)
- Magengeschwüre
- Bronchitis
- Verdauungsbeschwerden
- Herpes
- Rheuma
- Nieren- und Leberprobleme
- Stärkung von Knochen und Muskeln
Mögl. Indikationen
Japanische Studien zeigten, dass Süßholz auch eine hormonelle Wirkung hat. Frauen, die auf Grund eines erhöhten Testosteronspiegels keinen regulären Eisprung haben, konnte mit einem Präparat aus Süßholz und einer chinesischen Pfingstrose zu einem normalen Zyklus und somit zu einem regelmäßigen Eissprung und verbesserter Fruchtbarkeit verholfen werden. Forschungen beschäftigen sich zudem mit der Frage, ob Süßholz auch bei Hepatitis C, Virusinfektionen, dementiellen Erkrankungen, Asthma und Diabetes-Typ-2 wirkungsvoll sein könnte.
Dosierung
Die Tagesdosis der Süßholzwurzel beträgt 5 bis 15 Gramm oder 600 Milligramm Glycyrrhizin. Die maximale Einnahmedauer sollte 6 Wochen nicht überschreiten, in dieser Zeit sollte man auf eine kaliumreiche Kost achten. Für Teemischungen sollten 1 bis 2 Teelöffel (2 bis 4 Gramm) der Süßholzwurzel mit 150 ml kochendem Wasser übergossen werden. Bei Süßholz-Saft, um Beschwerden wie Magengeschwüre und Gastritis zu lindern, werden 1,5 bis 6 Gramm des Saftes empfohlen.
Hinweise
Die Süßholzwurzel darf nicht in zu hohen Dosen eingenommen werden, da sich die Inhaltsstoffe u.a. auf körperiegene Hormone wie Kortisol und Aldosteron auswirken, wodurch sich negative Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel ergeben könnten, auch eine Blutzdruckerhöhung ist möglich. Menschen mit Hyperntonoie, Diabetes oder Nierenleiden sowie Schwangeren ist von einer Anwendung abzuraten. Wechselwirkungen mit bestimmten Herzmedikamenten wie Diuretika oder Herzglykoside sind nicht auszuschließen, daher sollte vor Anwendung mit dem Arzt Rücksprache gehalten werden.