Alternative Bezeichnungen: Panax Ginseng, Asiatischer Ginseng, Koreanischer Ginseng, Gilgen, Samwurzel oder Kraftwurzel
Wo
Die Heilwurzel Ginseng, eine Staude aus der Familie der Efeugewächse (Araliengewächse, Araliaceae), ursprünglich in Asien beheimatet, wächst in Korea (Asian Ginseng, Panax ginseng), Nordamerika (American Ginseng, Panax quinquefolius) und Sibirien (Eleuthero, Siberian ginseng, Acanthopanax senticosus). Zu den als Arzneidroge verwendeten, wichtigsten Inhaltsstoffen zählen die Ginsenoside (Triterpensaponine), die in den Haupt-, Neben- und Haarwurzeln der Pflanze im Ausmaß von mindestens 1,5 Prozent gefunden werden, sowie die Saponine.
Wirkung
Ginseng enthält eine Vielzahl biologisch aktiver Stoffe, wie z.B. Saponine und Ginsenoside, die auf den gesamten Organismus ausgleichend und harmonisierend wirken. Ginseng stärkt das Herz, fördert die Durchblutung und wirkt auf den Blutdruck regulierend. Die Heilwurzel erhöht die Zahl roter und weißer Blutkörperchen und unterstützt dementsprechend das Immunsystem. Darüber hinaus fördert Ginseng den Abbau giftiger Stoffwechselprodukte und Alkohol in der Leber. Sowohl den erhöhten als auch den zu niedrigen Blutzuckerspiegel beeinflusst Ginseng im Sinne einer Normalisierung günstig. Ginsenoside weisen eine hormonähnliche chemische Struktur auf, wodurch auch bei Zyklusstörungen und Beschwerden des Klimakteriums (Wechseljahre der Frau) eine Linderung erzielt werden kann. Durch die ebenfalls in der Ginsengwurzel vorhandenen Saponine wird die Aufnahmefähigkeit der Körperzellen für Nährstoffe gefördert, was bei gleichzeitiger Einnahme von Vitamin-Präparaten besonders vorteilhaft ist.
Indikation
- Herz-Kreislaufbeschwerden
- Leberfunktionsstörungen
- Steigerung der Immunabwehr
- Stress
- Erschöpfungszustände
- Depressive Verstimmung
- Steigerung der Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit
- Diabetes mellitus
- Beschwerden des Klimakteriums
- Rekonvaleszenz
Mögl. Indikationen
In Europa findet die Ginsengwurzel allgemeine Anwendung als Stärkungsmittel bei körperlichen und seelischen Erschöpfungszuständen und zur Linderung von Alterbeschwerden. In Asien wird Ginseng traditionell von Männern auch gegen Impotenz angewendet. Eine amerikanischen Studie an Schlaganfallpatienten bzw. Patienten, die bereits an Morbus Alzheimer erkrankt waren, belegt, dass sich das allgemeine Krankheitsbild binnen einem Jahr wesentlich gebessert hat.
Dosierung
Empfohlen werden 500 bis 1.000 Milligramm Ginseng pro Tag. Die Zufuhr kann als Tee aus der getrockneten Wurzel (1 bis 3 Mal täglich eine Tasse) oder 1.200 Milligramm pro Tag in Form eines Ginsengwurzelextraktes erfolgen. Ginseng kann auch als Kur über einen Zeitraum von ein bis drei Monaten zweimal im Jahr eingenommen werden.
Bei Kapseln reichen die empfohlenen Tagesdosierungen bis 150 mg.
Hinweise
Grundsätzlich wird zwischen den beiden Klassen weißer und roter Ginseng unterschieden. Für den begehrten und besonders wertvollen roten Ginseng werden meistens höherwertige, sechsjährige Pflanzen ausgewählt. Der Gehalt an Wirkstoffen ist in den Wurzeln dieser Pflanzen höher aufgrund des ausgereiften Wachstumsalters der Wurzeln. Der weiße Ginseng wird wesentlich früher geerntet. Allerdings erreichen die Wurzeln erst mindestens fünf Jahre nach der Aussaat den höchsten Wirkstoffgehalt.
Für Schwangere und stillende Mütter sowie Personen, die an gastrointestinalen Erkrankungen, Zysten und Brustkrebs leiden, ist Ginseng nicht geeignet. Bei Herz- Kreislauferkrankungen ist vor der Einnahme unbedingt die Rücksprache mit dem behandelnden Arzt zu empfehlen. Bei Medikamenten, die zur Herabsetzung der Blutgerinnung verabreicht werden, kann Ginseng durch seine antithrombotischen Effekte die Wirkung verstärken.