Alternative Bezeichnungen: Valeriana officinalis, Valeriana
Wo
Der gemeine Baldrian, im Volksmund auch «Katzenkraut» genannt, stammt aus den gemäßigten Zonen Eurasiens. Das aus der Wurzel gewonnene ätherische Öl enthält Valeporiat-Derivate, die beruhigend wirken und die Schlafbereitschaft fördern. Diese Inhaltsstoffe sind instabil und werden durch Trocknung bzw. andere Zubereitungsarten zerstört.
Wirkung
Tatsächlich kann die therapeutische Wirksamkeit der aus der Baldrianwurzel gewonnenen Auszüge wissenschaftlich nicht auf einen einzelnen Inhaltsstoff zurückgeführt werden. Vielmehr dürften sich die Effekte von Baldrian aus einem Zusammenspiel der unterschiedlichen Wirkstoffgruppen (Iridoide, Lignane, Sesquiterpene, Valepotriate, ätherisches Öl etc.) ergeben. Dabei haben Extrakte aus der Baldrianwurzel dämpfende Effekte auf das Zentralnervensystem. In Kombination mit anderen Pflanzen (z.B. Hopfen, Melisse, Passionsblume) wird Baldrian daher bei leichten bis mittelschweren Einschlaf- sowie Durchschlafstörungen erfolgreich eingesetzt. Darüber hinaus besitzt Baldrian auch beruhigende Wirkungen im Sinne eines Tranquilizers zur Behandlung von Unruhe- und Angstzuständen.
Indikation
- Unruhezustände
- nervös bedingte Einschlafstörungen
- Beruhigungsmittel, Antidepressivum
Mögl. Indikationen
- nervöse Herzbeschwerden
- Magen-Darm-Beschwerden (nervöse Magenleiden, Darmkrämpfe)
Dosierung
Die durchschnittliche Dosierung von Baldrianwurzel beträgt 6 bis 9 Gramm (bezogen auf das ätherische Öl). Bei äußerlicher Anwendung werden etwa 100 Gramm des Auszuges für ein Vollbad verwendet. Bei Kapseln empfiehlt sich eine Tagesdosierung zwischen 50 und 200 mg.
Hinweise
Baldrianwurzel wird auch in hohen Dosen gut vertragen, es sind weder Nebenwirkungen, Kontraindikationen noch Wechselwirklungen bekannt. Auch konnte unter einer Therapie mit Hopfen-Baldrian-Präparaten keine Beeinträchtigung bei Aufmerksamkeits- und Reaktionstests festgestellt werden.