Alternative Bezeichnungen: Phytosterine, Stigmasterin, β-Sitosterin, Campesterin
Wo
Phytosterole sind in Pflanzen enthalten. Es handelt sich dabei um Verbindungen, die mit dem Cholesterin bei Menschen und Tieren verwandt sind und einen wichtigen Bestandteil der Zellmembranen von Pflanzen darstellen.
Zu den Phytosterolen zählen Sterole und Stanole sowie deren Fettsäureester.
Sterole finden sich in geringen Mengen in Früchten, Gemüsearten, Nüssen, Keimen, Getreidearten und Hülsenfrüchten sowie in Pflanzenölen. Zu einem noch geringeren Maße sind in diesen Produkten auch Stanole enthalten. Sie werden vom Menschen mit der Nahrung aufgenommen, vor allem durch den Verzehr pflanzlicher, nicht raffinierter Öle (z.B. kaltgepresstes Kürbiskernöl). In der Regel sind fettreiche Pflanzenteile wie etwa Samen (z.B. Kürbis-, Sonnenblumen- und Sesamkerne) besonders reich an Phytosterolen.
Wirkung
Phytosterole wirken Entzündungen entgegen, hemmen die Prostaglandinsynthese und senken den Prostaglandinspiegel. In mehreren Untersuchungen wurde festgestellt, dass Phytosterole bei gutartiger Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie) Symptome wie etwa Beschwerden beim Harnlassen sowie klinische Parameter (maximaler Harnfluss, Restharnvolumen) deutlich verbessern. Es kommt jedoch nicht zu einer Verkleinerung der vergrößerten Prostata. Weiters können Sterole und Stanole den Cholesterinspiegel im Blut niedrig halten, indem sie die Aufnahme des Cholesterins aus der Nahrung reduzieren. Ein erhöhter Cholesterinspiegel kann jedoch durch die Zufuhr von Sterolen und Stanolen mit der Nahrung nicht gesenkt werden, dazu wären täglich 1,5 Gramm notwendig – pro Tag werden aber nur 200–400 Milligramm aufgenommen.
Indikation
- benigne Prostatahyperplasie
- Cholesterinregulierung
Mögl. Indikationen
Möglicherweise kann durch eine phytosterinreiche Nahrung auch dem Dickdarmkrebs vorgebeugt werden.
Dosierung
Die mittlere Tagesdosis beträgt im Normalfall zu Beginn einer Therapie 60 mg Phytosterole und bei einer Langzeittherapie 30 mg.
Hinweise
In seltenen Fällen können gastrointestinale Beschwerden auftreten. Patienten mit der seltenen Erbkrankheit Phytosterinämie können diese Verbindungen nur schwer ausscheiden und sollten die Aufnahme von Phytosterolen vermeiden.