Alternative Bezeichnungen: α-Aminoglutarsäure, 2-Aminoglutarsäure
Wo
L-Glutaminsäure – eine saure, nicht essentielle Aminosäure – entsteht durch Hydrolyse (Spaltung durch Wasser) von Proteinen. Als Aminosäure ist sie ein Grundbestandteil aller Eiweiße. Im menschlichen Organismus wird Glutaminsäure vorrangig in Niere, Leber, Lunge und Gehirn synthetisiert. In der Nahrung kommt sie in Produkten wie Schinken, Geflügel, Fisch, Hühnerei, Käse (Cheddar), Vollmilch oder Molke reichlich vor. Aber auch in Getreideprodukten und Soja sowie Gemüse (Rüben, Karotten, Rettich) findet sich Glutaminsäure. Glutaminsäure und ihre Salze (Glutamate) werden in der Lebensmittelindustrie häufig als Geschmacksverstärker verwendet. L-Glutaminsäure besitzt einen salzig-süßen Eigengeschmack.
Wirkung
Glutaminsäure wird im Körper hauptsächlich für die Umwandlung in die Aminosäure Glutamin – wichtigste Energiequelle in den Zellen – benötigt. Diese Umwandlung ist für Abbau und Ausscheidung von Ammoniak im Körper bedeutend. Zusammen mit Glycin und Cystein ist Glutaminsäure aber auch Bestandteil von Glutathion und schützt somit die Körperzellen vor zu vielen freien Radikalen. Darüber hinaus ist Glutaminsäure ein unverzichtbarer Teil für den Gehirnstoffwechsel. Weiters sorgt sie als Botenstoff für die Weiterleitung von Nervensignalen von einer Gehirnzelle zur anderen und spielt besonders bei Lern- und Denkvorgängen eine bemerkenswerte Rolle.
Indikation
- Zellschutz
- Immunschutz
- Konzentrationsstörungen
Mögl. Indikationen
Die in der Prostata gebildete Flüssigkeit enthält bedeutende Mengen an Glutaminsäure. Diese Aminosäure spielt somit für die normal funktionierende Prostata eine gewisse Rolle. In Studien konnte gezeigt werden, dass sich die Symptome der benignen Prostatahyperplasie (BPH) durch die Einnahme von Glutaminsäure besserten.
Dosierung
Aufgeteilt in kleinere Dosierungen wird eine Zufuhr von 2 bis 8 Gramm Glutaminsäure täglich empfohlen.
Hinweise
Glutaminsäure wird auch in relativ hohen Dosen gut vertragen, und es sind kaum Nebenwirkungen bekannt. Personen mit Leber- oder Nierenerkrankungen sollten von der Zufuhr größerer Mengen Glutaminsäure Abstand nehmen. Bei empfindlichen Personen oder beim Verzehr großer Mengen kann Glutaminsäure zu Kopfschmerzen, Taubheitsgefühl im Nacken, Schwäche oder Herzklopfen führen. Diese unter dem Namen «Chinarestaurant-Syndrom» bekannten Krankheitssymptome werden möglicherweise durch allergische oder pseudoallergische Reaktionen auf Glutamate (Monosodium-Glutamat) verursacht.