Alternative Bezeichnungen: Vitamin B9, Vitamin B11, Folat, Vitamin M
Wo
Reich an Folsäure, auch als Vitamin B9 oder Vitamin M bekannt, sind vor allem grünes Blattgemüse, Spargel, Tomaten, Kohl, Hefe, Kartoffeln, Vollkornprodukte, Weizenkeime, Mandeln, Nüsse, Sojabohnen, Eigelb und Leber.
Wirkung
Folsäure ist wichtig für den Aufbau der roten Blutkörperchen, für die Produktion von Nukleinsäuren sowie für den Eiweißstoffwechsel. Außerdem ist Folsäure für die Teilung der Körperzellen sowie die Verwertung von Zucker und Aminosäuren notwendig. Das Vitamin senkt den Homocysteinspiegel und beugt so Herz- und Gefäßerkrankungen vor. Es schützt vor Missbildungen bei der Geburt und steigert den Milchfluss bei stillenden Frauen. Kindliche Missbildungen sind häufig auf einen Mangel an Folsäure zurückzuführen. Dazu zählen besonderes Neuroalrohrdefekte und «Spina bifida» (Spaltwirbelbildungen).
Aus diesem Grund sollte schon in der Frühschwangerschaft darauf geachtet werden, genügend Folsäure zuzuführen. Außerdem fördert Folsäure eine gesünder aussehende Haut und wirkt schmerzstillend. Vitamin B9 zählt in fast allen Bevölkerungsgruppen zu den kritischen Nahrungsstoffen. Eine höhere Anfälligkeit für einen Folsäuremangel haben mit adaptierter Milch ernährte Säuglinge, Kinder in der Pubertät, Schwangere, Stillende sowie Alkoholiker.
Indikation
- Vorteile für die kindliche Entwicklung
- Blutarmut
- Verhütung von Missbildungen
- Vermindertes Risiko von Herzinfarkt und Atherosklerose
- Vorbeugung gewisser Krebsarten, wie Dickdarmkrebs
Mögl. Indikationen
- Depressive Erkrankungen
- Morbus Alzheimer (bzw. andere Demenzformen)
In neuesten Studien konnte festgestellt werden, dass erhöhte Homocystein-Spiegel die Vernetzung der Kollagen-Fasern im Knochen stören und Schädigungen der knöchernen Matrix als mögliches Resultat auftreten können, weswegen zukünftig Folsäure auch als wirkungsvolle Vorbeugung vor Osteoporose dienen könnte.
Dosierung
In der Schwangerschaft sowie zur Prävention von Osteoprose und Atheroskerlose werden 800 mcg Folsäure pro Tag empfohlen. Zur Behandlung von zervikaler Dysplasie und Depressionen ist im Allgemeinen die Aufnahme von 10 mg Folsäure pro Tag ratsam.
Hinweise
Unerwünschte Wirkungen sind bei Dosen bis zu zehn Milligramm Folsäure pro Tag nicht beobachtet worden. Erst bei Überdosierung (ab 15 Milligramm pro Tag) können Schlafstörungen, Übelkeit, Blähungen oder eine gestörte Geschmacksempfindung auftreten.
Bei Epilepsieerkrankungen kann eine hohe Zufuhr von Folsäure Krampfanfälle auslösen bzw. die Wirkung von Antiepileptika abschwächen.