Ein Vitamin D-Mangel ist weit verbreitet, und steht mit einer Reihe von gesundheitlichen Problemen in Verbindung. Laut Forschungen könnte ein Defizit dieses wichtigen Vitamins auch mit einem größeren Bauchumfang zusammenhängen.
Die wichtigen Aufgaben von Vitamin D
Dank der zunehmenden Aufmerksamkeit der Forschung in den letzten Jahren beginnen wir, ein besseres Verständnis dafür zu entwickeln, wie Vitamin D, ein essentieller Nährstoff, der lange Zeit mit der Knochengesundheit assoziiert wurde, nicht nur unseren Bewegungsapparat, sondern auch andere kritische Aspekte unserer Gesundheit beeinflusst. Vitamin D wird von unserer Haut auf natürliche Weise produziert, wenn es dem Sonnenlicht ausgesetzt wird. Vitamin D ist auch für die Fähigkeit unseres Körpers, Kalzium aufzunehmen, von entscheidender Bedeutung, und wirkt sich direkt auf Blutdruck, Gehirn– und Lungenfunktion, Immunität und sogar die Stimmungsregulation aus.
Es findet sich auch in verschiedenen Nahrungsquellen wie Lebertran, Rinderleber, Eiern, bestimmten fetthaltigen Fischen wie Makrele, Hering, Thunfisch und in angereicherten Produkten wie Milch und Getreide. Zudem stellen bestimmte Nahrungsergänzungsmittel Vitamin D zur Verfügung.
Vitamin D-Mangel mit einer Reihe von Krankheiten assoziiert
Ein Vitamin-D Mangel kommt sehr häufig vor. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist davon betroffen, in den Wintermonaten sogar mehr als zwei Drittel. Ein Vitamin-D-Mangel wurde bereits mit Krankheiten wie Diabetes, metabolischem Syndrom, Krebs, Multiple Sklerose und Herzerkrankungen in Verbindung gebracht. Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass möglicherweise ein Zusammenhang zwischen Vitamin D-Mangel und Fettleibigkeit besteht.
Fettleibigkeit ist eine globale Epidemie und trägt jedes Jahr zum Tod von rund 2,8 Millionen Menschen weltweit bei. Alarmierend ist, dass bereits jeder vierte Erwachsene in den Industrienationen als übergewichtig gilt, und somit einem erhöhten Risiko für leicht vermeidbare, aber möglicherweise lebensbedrohliche Erkrankungen ausgesetzt ist. Ein nachgewiesener Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit und Vitamin D-Spiegel könnte für eine große Mehrheit der Bevölkerung weitreichende Auswirkungen haben.
Verbindung zwischen Vitamin D-Spiegel und Bauchfett
Forscher des niederländischen VU University Medical Center und des Leiden University Medical Center versuchte, den Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit und Vitamin D-Spiegel besser zu verstehen, indem sie die damit verbundenen Fettarten und -orte beobachteten.
Unter der Leitung von Rachida Rafiq analysierte das Team Daten aus der niederländischen Studie zur Epidemiologie der Adipositas, wobei der Schwerpunkt speziell auf dem Fettgewebe der Teilnehmer in Bezug auf ihren Vitamin-D-Spiegel lag. Insbesondere untersuchten die Wissenschaftler das Gesamtkörperfett der Probanden, das subkutane abdominale Fettgewebe (Bauchfett), das viszerale Fettgewebe (Fett, das die Organe umgibt) sowie Leberfette. Die Daten wurden entsprechend an potenziell einflussreiche Variablen wie Alkoholkonsum, chronische Krankheiten und körperliche Aktivität angepasst, anschließed wurden die Ergebnisse analysiert.
Die Forscher fanden heraus, dass bei Frauen sowohl das gesamte Körperfett als auch das Bauchfett mit einem niedrigeren Vitamin D-Spiegel verbunden war, wobei Bauchfett einen signifikant größeren Einfluss hatte. Bei Männern wurde festgestellt, dass Bauchfett und Leberfett eine höhere Korrelation mit niedrigerem Vitamin D-Spiegel aufwiesen. In jedem Einzelfall war jedoch offensichtlich, dass je höher die Menge an Bauchfett war, desto weniger Vitamin D nachgewiesen wurde, was darauf hindeutet, dass bei Personen mit größerem Bauchumfang die Wahrscheinlichkeit für einen Vitamin-D-Mangel steigt, und daher auch ein höheres Risiko für gesundheitliche Komplikationen besteht, die mit einem verminderten Vitamin D-Spiegel einhergehen.
Mögliche Rolle von Vitamin D bei der Speicherung und Funktion von Bauchfett
Obwohl sie in der Studie keinen Vitamin D-Mangel gemessen hatten, deutet die starke Beziehung zwischen zunehmenden Mengen an Bauchfett und niedrigerem Vitamin-D-Spiegel laut den Experten darauf hin, dass Personen mit größerem Taillenumfang auch ein höheres Risiko haben, einen Mangel zu entwickeln, und aus diesem Grund ihren Vitamin D-Spiegel überprüfen lassen sollten.
Auch wenn die Ursache dieses Zusammenhangs noch nicht ganz klar ist, könnten diese Ergebnisse einen Schwerpunkt für zukünftige Studien sein, um den Zusammenhang zwischen Bauchfett und Vitamin D weiter zu untersuchen, und um die Frage zu klären, ob ein Mangel an Vitamin D Menschen dazu veranlasst, Gewicht zuzunehmen, oder ob ein erhöhter Fettgehalt zu einer Abnahme des Vitamin D-Spiegels führt.