Unter den wichtigsten Substanzen für ihre Gesundheit vermuten nur wenige Männer Zink. Doch es ist so. Auch für Frauen ist dieses Spurenelement von entscheidender Bedeutung. Bei ihnen wird etwa die Stimmung negativ beeinflusst, wenn ihnen Zink fehlt.
Zink ist nötig für die Testosteronproduktion
Dieses chemische Element aktiviert oder hemmt mehrere Enzyme. Für die Bildung ausreichender Mengen des Sexualhormons Testosteron ist es sogar unabdingbar. Ein Mangel unterbindet in der Hirnanhangdrüse die Produktion der dazu nötigen, stimulierenden Substanzen. Im Körper des alternden Mannes bremst nur Zink ein bestimmtes Enzym (Aromatase), das Testosteron in das so genannte weibliche Sexualhormon Östrogen umwandelt. Das Verhältnis dieser Botenstoffe beträgt im jugendlichen Organismus etwa 50:1. Es fällt im Laufe des Lebens mitunter auf nur 10:1.
Ein Mangel an Zink führt zu Herzkrankheiten
Ein relativ stärkeres Vorkommen von Östrogen im männlichen Blut äußert sich nicht nur in einer Verweiblichung der Körperform, sondern auch in der größeren Wahrscheinlichkeit von Herzerkrankungen.
Fettzellen enthalten außerdem reichlich ein bestimmtes Enzym, das den Östrogenspiegel nach oben treibt – das heißt, jede Gewichtszunahme beschleunigt noch diese Entwicklung. Dabei wird auch eine kritische Rolle von Alkohol beobachtet: Er reduziert die Aktivität von Zink und führt beim Mann so ebenfalls zu einer Vermehrung der weiblichen Hormonmoleküle. Alle diese Faktoren lassen es ratsam erscheinen, einen Zinkmangel möglichst zu vermeiden.
Zu wenig Zink löst Stimmungsstörungen bei Frauen aus
Feindseligkeit und Niedergeschlagenheit bei jungen Frauen könnten auf einen Zinkmangel zurückzuführen sein. Warum Männer davon offensichtlich nicht profitieren, ist unerforscht. Dieses chemische Element ist Kofaktor verschiedener Hormone und Enzyme. Das Fehlen dieses Spurenelements wurde bisher vor allem mit Haarausfall, Nagelentzündung, Immunschwäche und gebremster Wundheilung bei beiden Geschlechtern in Verbindung gebracht.
Eine Forschungsarbeit aus Japan weist jetzt eindeutig auf eine noch bedeutendere Bedeutung von Zink hin: die Beeinflussung der weiblichen Stimmung. Eine tägliche Zinkgabe verbessert sie. Wissenschaftler versorgten 30 junge japanische Frauen reichlich mit Multivitaminen, jedoch ohne Zink, sowie eine andere Gruppe zusätzlich mit dieser bläulich-weiß glänzenden Metallsubstanz. Alle Beteiligten füllten Erhebungsbögen zu ihrer Stimmungslage aus. Nach zehn Wochen zeigte sich das eindeutig positive Ergebnis. Bereits Laborversuche haben gezeigt: Zinkmangel erhöht die Aggressivität ausschließlich bei weiblichen Versuchstieren.
Ursachen eines Zinkmangels
Zinkmangel kann mehrere Ursachen haben. Er tritt auf, wenn einseitige Ernährung die Aufnahme im Darm hemmt, mit zunehmendem Alter oder als Folge von Magen-Darm-Erkrankungen. Bei älteren Menschen ist außerdem ein Zusammenhang zwischen niedrigem Zinkspiegel im Blut, und ebenso niedriger Versorgung mit Abwehrzellen gegen Infektionskrankheiten nachgewiesen.