Terrasses du Larzac, Côteaux du Languedoc
Im September 2010 berichtete Jay McInerney im Wall Street Journal überschwänglich über die Weine von «La Pèira en Demaisèla» und verglich die Qualität des 2007er mit den legendären 100 Punkte Weinen 1989 La Mission Haut Brion, 1990 Châteauneuf du Pape und «Reserve des Célestins» von Henri Bonneau. Der hochtalentierte und ebenso anerkannte Journalist ist mit seiner Aussage aber nicht alleine. Alle berühmten Kritiker der Szene schreiben oder haben schon davor Ähnliches berichtet. Mich haben die zahlreichen Lobeshymnen erst vor wenigen Wochen dazu bewegt, endlich ein Probenpaket zu ordern.
Ein nebliger, dunkler Nachmittag im November wurde schon mit dem erste roten, dem Basiswein, Les Orbriers de la Pèira, ins rechte Licht gerückt. Der Zweitwein des Hauses «Las Flors de la Pèira», hat nicht nur schon beim ersten Schluck überzeugt, er hat die restliche Planung des Tages stark verändert. Die Flasche sorgte für ein Abend füllendes Programm, so dass ich Mühe hatte, zur weiteren Probe an den nächsten Tagen einen Rest in der Flasche zu lassen. Nachtschwarz bis zur Glasmitte präsentierte sich sein Farbbild. Die wilden Aromen von Kräutern, Gräsern und Blumen erweckten den Anschein, als würde sich die ganze Garrigue in Szene setzen wollen.
Sanfter Fluss und Druck am Gaumen, volle Reife der Säure und Tannine
Der australische, in London lebende Komponist Rob Dougan’s ist Besitzer der Domaine. Die Verantwortung für die Glanzstücke trägt Jérémie Depierre, der Önologe, der sein Handwerk auf Château Margaux gelernt hat. Den ersten Jahrgang hat man auf Pèira 2006 gekeltert. Drei wunderbare Rotweine aus dem großen Anbaugebiet Côteaux du Languedoc. Das nördliche L’Herault, zu dem auch Terrasses du Larzac gehört, ist die Region, die durch berühmte Weingüter wie Domaine Mas de Daumas Gassac, (1974), Grange des Pères oder Mas Julien, dessen Weine seit 1985 auf dem Markt sind, bekannt wurde. Die wichtigsten Rebsorten sind Grenache, Cinsault, Syrah, Mourvedre und Carignan. Das exzellente Terroir besteht in erster Linie aus steinigen Böden wie rotem Granit und Schwemmland. Ein großes Terroir für große Weine!
Der Geschmack ist wie der Duft: umwerfend gut! Sanfter Fluss und Druck am Gaumen. Volle Reife der Säure und der Tannine. Komplex mit fester Textur, voller Dynamik im langen Finale. Das Meisterwerk «2010 La Pèira en Damaisèla» ist die sensationelle Überraschung nicht nur aus dem Weingut, sondern der ganzen Region – wenn nicht in ganz Frankreich. Ich habe die geöffnete Flasche bei unterschiedlichen Temperaturen über 5 Tage verkostet, das Ergebnis blieb eine umwerfende Essence du Vin, ein Wein für jeden Keller eines Weinfreaks.