VdP des Côtes Catalanes, Domaine de Matassa, Roussillon, Frankreich
Im Süden Frankreichs findet man schon seit Jahren immer wieder Weinüberraschungen, die auf dem Markt mehr oder weniger als Newcomer betrachtet werden. Die produzierten Mengen sind klein, die Weinmacher legen wenig Wert auf Marketing. Sie sind mit ihren Weinen einfach glücklich, weil sie so schmecken wie sie es sich vorstellen und die wenigen Flaschen problemlos Jahr für Jahr verkauft sind.
Ähnlich geht es den beiden Besitzern der Domaine Matassa, in deren Nachbarschaft sich die berühmte Domaine Gauby befindet. Gegründet wurde Matassa 2001 von den beiden Önologen Tom Lubbe und Sam Harrop, der auch den Titel Master of Wine, besitzt. Sie kauften die besten und ältesten Weinlagen – die sind zwar schwer zu bearbeiten, wurden aber daher von ihren Besitzern gerne abgegeben.
Schwebend leicht im Gaumen, komplexer Duft
Der Clos Matassa, der Topwein der Domaine, ist mit sehr alten (über 100 jährigen) Carignanreben auf reinen Granitböden bestockt. Auf den etwas später gekauften Parzellen stehen Mourvédre, Maccabeu und Grenache. Alle Weine sind erstaunlich feine, zarte Geschöpfe, Zöglinge zweier Weinverrückter – unglaublich gute, markante Gewächse mit sehr viel Charakter.
Weine, die man so schnell nicht wieder vergisst, die man immer wieder gerne trinkt. Sie sind bis ins kleinste Detail schmackhaft, wild, voller Kraft, mit reichlich noch sehr jugendlichen Gerbstoffen. Tadellos möchte man sagen, nur einen Makel haben sie doch: sie sind noch sehr jung, zu jung. Im Duft bersten die Weine vor Frucht, Gewürzen, Kakao, Tabak oder Zedernholz. Ihre Wirkung gleicht einem Parfum, das man nicht mehr wegstellen will, wenn man daran geschnuppert hat. Mit ihren nur 12,5% Volumen Alkohol wirken sie dazu schwebend leicht im Gaumen. Ein schöner Gegensatz zum komplexen Duft. Und dazu noch ein völlig anderer Stil, als man ihn aus der Region gewöhnlich kennt.