Celler de Capçanes, Montsant, Spanien
Capçanes nennt sich ein kleines 400 Einwohner zählendes Weindorf, das eine gute Autostunde südwestlich von Barcelona im gebirgigen Hinterland in Tarragonas liegt. Celler de Capçanes ist die dort ansässige Genossenschaftskellerei mit dem Prädikat, als «Beste genossenschaftlich geführte Kellerei Spaniens» ausgezeichnet zu sein. Das ist eine beachtliche Leistung in Anbetracht der unwirtlichen Weinberge, die politisch zum Regierungsbezirk Priorat gehören. Mit dem Jahrgang 2000 wurden die beiden gesetzlich geschützten Herkunftsbezeichnungen D.O.Ca Priorat und D.O. Montsant eingeführt. Diese beiden kleinen Weingebiete stehen für Gehalt und kraftvolle, schwere und muskulöse Weine. Die Böden hier sind nicht nur karg, steinig, schwer zur Bearbeitung, die zum größten Teil sehr alten Rebstöcke sind nicht nur gering im Ertrag, sondern weit in der Region verstreut gepflanzt. Dafür liefern sie aber bestes Traubenmaterial und das ist die Basis der inzwischen auf 80 Weinbauern angewachsenen Kellerei.
Kerniger und kräftiger Geschmack, perfekt zum Steak
In der neugegründeten Kooperative beläuft sich die Gesamtproduktion auf rund 600.000 Flaschen. Die Kellerei wurde mit neuester Technik und einem großen Barriquefasskeller ausgerüstet. Weinberge, Keller und Vermarktung sind auf drei Weinmacher aufgeteilt, wobei der langjährige Kellermeister, Angel Teixido über die Qualität der Weine wacht. Eine große Besonderheit in Cappçanes ist die koschere Weinerzeugung, die auf Initiative der jüdischen Gemeinde Barcelonas eingeführt wurde. Von den 3 Weinen Peraj Ha abib, Flor de Primavera, und Peraj Petit werden jährlich an die 20.000 Flaschen abgefüllt. Ihre Qualität ist mehrfach ausgezeichnet.
Den Costers del Gravet kenne ich seit Jahren und bin immer wieder von seinem Preis-Qualitätsniveau begeistert. Diese Cuveé aus 50% Cabernet Sauvignon, 30% Garnacha und 20% Cariñena wurde 14 Monate im Barrique ausgebaut und ist im 2008er Jahrgang wieder einmal ein Paradebeispiel für seine Herkunft. Tiefes, dunkles Kirschrot, opulente Gewürz,- und Kräuternoten. Lorbeer, Wacholder, Vanille und Pinien. Auch dunkle Beeren und Holztöne spielen im Duft mit. Der kernige und kräftige Geschmack verlangt noch nach etwas Flaschenreife, macht aber zu einem dicken Steak vom Rind und Grill auch jetzt schon Freude.