Gérard Bru, Château Puech-Haut, Côteaux du Languedoc, Frankreich
Unter der schon von großen Künstlern wie Paul Césanne oder Vincent van Gogh hochgeschätzten Sonne Südfrankreichs, liegen die Weinberge von Château Puech-Haut. Verstreut, teils zum Meer ausgerichtet, mit Kalk und tonhaltigen, mageren Böden. Die Reben des Südens, Syrah, Grenache oder Mourvèdre werden entweder von einer Meeresbrise sanft im Wind bewegt, oder vom gnadenlosen Mistral gepeitscht. Sie wachsen hier nur mit begrenzten Erträgen, konzentriert und gehaltvoll, vom mediterranen Klima geprägt.
Ich entdeckte die Weine von Château Puech-Haut schon im Jahr 2000 in Montpellier auf der Weinausstellung. Hier gab es jede Menge herausragende, neue Rotweine zu probieren. Am nachhaltigsten jedoch beeindruckten mich damals die Weine von Gérard Bru, dem Besitzer von Château Puech-Haut. Der erfolgreiche Geschäftsmann verdiente sein Geld in der Elektroindustrie. Den gesamten Erlös investierte er seit 1990 in den Wiederaufbau der Kellerei und in die Neubestockung der Weinberge. Die Weine lassen bis heute keine Wünsche offen. Schon der Jahrgang 1998 war ohne Einschränkung das Feinste, was ich aus der Côteaux du Languedoc bis zu diesem Zeitpunkt kannte.
Mächtiger Stoff mit hintergründigen Holznoten und reichhaltiger Würze
Anlässlich seiner 40-sten Ernte durfte der Kellermeister, Yves Gruvel, einen Wein eigener Vorstellung keltern. Das Ergebnis: «La 40ème», eine handwerkliche Reduktion aus Syrah und Grenache, das Beste was je im Keller produziert wurde. Mit dem großartigen Jahrgang 2007 hat das Weingut seinen höchsten Qualitätsstandard erreicht. Deshalb wurde diese Cuvée noch einmal hergestellt. Aber das ist die Ausnahme.
Die übrigen Weine des Hauses sind jeder für sich eigenständig, charaktervoll mit Frucht, Power und Eleganz zugleich. Mir gefällt 2007 «Le Tête de Belier», ein Blend aus den drei Sorten, Syrah, Grenache und Mourvèdre, der für 18 Monate im Holzfass ausgebaut wurde, besonders gut. Er zeigt ein tiefes, sattes Rot, im Zentrum undurchsichtig schwarz. Zu Beginn ein üppiges Früchtearoma, Brombeer, Holunder, Schwarzkisch. Dann wildes, rohes Fleisch, erdige Töne mit Roter Bete. Im Mund ein mächtiger Stoff mit hintergründigen Holznoten und reichhaltiger Würze. Zahlreiche reife Tannine. Opulenz und Länge prägen das wundervolle Finale.