Bestimmte Aktivitäten sorgen dafür, dass wir auch in hohem Alter gesund und fit bleiben: Mehr noch: Dadurch lässt sich der Alterungsprozess generell eindämmen. Und: Dazu braucht es lediglich Ihre Hände und Füße.
Basteln verbessert Gehirnleistung und Koordination
Wer glaubt, Basteln sei nur etwas für kleine Kinder, der irrt. Menschen, die auch im fortgeschrittenen Alter handwerklich tätig sind, regen ihre Gehirnzellen an und haben ein niedrigeres Risiko, geistig abzubauen, wenn sie in die Jahre kommen. Beim Basteln werden laut Forschungen auch jene Areale im Gehirn aktiviert, die sonst nicht gefordert werden.
Laut einer 2011 im Journal of Neuropsychiatry veröffentlichten Studie kann Basteln die Wahrscheinlichkeit einer leichten kognitiven Beeinträchtigung um 30 bis 50 Prozent verringern. Darüber hinaus steigt die Stimmung, da uns derartige Aufgaben, wenn wir sie fertig gestellt haben, meist mit Stolz erfüllen.
Basteln fördert auch die Hand-Augen-Koordination. Darunter versteht man die Fähigkeit, das Sehen mit den Handbewegungen zu koordinieren. Egal, ob Sie an einer feinen Bastelarbeit sitzen oder an etwas größerem werken, eine gute Koordination ist dabei äußerst wichtig. Viele Menschen verlieren diese Fähigkeiten, weil sie häufig in Jobs arbeiten, die ihnen nicht die Möglichkeit geben, oft ihre Hände einzusetzen. Beim Basteln haben sie genau diese Möglichkeit und die Chance, ihre Geschicklichkeit auch in hohem Alter noch zu trainieren.
Biologische Uhr wird zurückgedreht
Menschen, die basteln, altern nicht so schnell. Das Gehirn profitiert, da die Konzentrationsfähigkeit geschärft, und die räumliche Koordination verbessert wird. Auf diese Weise kann die biologische Uhr zurückgedreht werden. Auch die sozialen Fähigkeiten profitieren, da dieses Hobby oft mit Gleichgesinnten betrieben wird. Dabei kommt man mit anderen Menschen ins Gespräch und baut Kontakte auf, was wiederum zu einem besseren generellen Wohlbefinden führt.
Abbau von Stress und Steigerung der Stimmung
Die rhythmischen, sich wiederholenden Bewegungen und die gezielte Aufmerksamkeit, die von bestimmten Handwerken verlangt werden, scheinen auch beruhigende Wirkung zu erzeugen, die der Meditation ähnelt. In einer Online-Studie, in der über 3.500 Strickerinnen befragt wurden, die im British Journal of Occupational Therapy veröffentlicht wurde, waren die Befragten der Ansicht, dass ein Zusammenhang zwischen Strickfrequenz und Ruhe besteht. Sie stellten fest, dass das Stricken beruhigend, erholsam und meditativ wirkte. Die Mehrheit sagte, es habe ihnen geholfen, Stress abzubauen und sich vom Arbeitsdruck zu erholen. Darüber hinaus berichteten Menschen mit Angststörungen, dass ihnen Stricken half, mit Stresssituationen umzugehen.
In derselben britischen Studie wurden die Befragten gebeten, auf einer 7-Punkte-Skala von „sehr traurig“ bis „sehr glücklich“ anzugeben, wie ihre Stimmung im Allgemeinen war, bevor sie strickten. Etwa ein Drittel von ihnen gab an, sich ein wenig „glücklich“ zu fühlen. Der Rest berichtete entweder von neutralen oder traurigen Stimmungen. Nach dem Stricken bewertete sich die Mehrheit der Befragten jedoch als mindestens „ein wenig glücklich“, während weniger als 1 Prozent angab, traurig zu sein. Das Stricken mit anderen Menschen schien einen zusätzlichen Vorteil zu bringen, insbesondere für Menschen mit Depressionen. Sie berichten, dass die Teilnahme an einer Strickgruppe ihr Glück und Selbstwertgefühl steigerte.
Spaziergänge fördern die Gesundheit
Wer seine Hände nicht so gerne einsetzt, kann auch mit seinen Füßen viel bewirken, denn auch Spaziergänge führen dazu, dass wir langsamer altern. Selbst 30 Minuten pro Tag haben laut Medizinern und Fitnessexperten günstigen Effekt. Durch regelmäßige Bewegung wird der Stoffwechsel angekurbelt, die Muskeln gestärkt und Gewichtsverlust gefördert, auch die kardiovaskuläre Gesundheit profitiert, da Spaziergehen die Durchblutung verbessert und der Körper Sauerstoff effizienter nutzen kann. Eine aktuelle Studie legt zudem nahe, dass Menschen, die zu Fuß gehen, seltener Diabetes entwickeln, vermutlich, weil der Blutzuckerspiegel durch Bewegung stabil bleibt.
Auch Symptome, die mit der Zuckerkrankheit zusammenhängen, werden durch diese Art von Bewegung verbessert. Außerdem fördert Spazierengehen das mentale Wohlbefinden, da dabei Endorphine freigesetzt werden, die die Stimmung positiv beeinflussen. Nicht zuletzt hilft zu Fuß gehen auch gegen Stress, ein Faktor, der maßgeblich bei der Entstehung von Krankheiten beteiligt ist.
Fußgänger altern langsamer
Bewegungsmangel kann verheerende Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Aktivitäten wie regelmäßige Spaziergänge wirken präventiv und verhindern, dass wir zu schnell altern. Dies wurde durch Studien belegt.
Forscher der Texas Southwestern Medical School untersuchten junge Männer, die dazu aufgefordert wurden, drei Wochen lang im Bett zu bleiben, ohne sich nennenswert anzustrengen. Obwohl alle Versuchsteilnehmer zu Beginn der Studie bei bester Gesundheit waren, zeigten sich am Ende der Studie bei allen ein erhöhter Ruhepuls, eine verminderte Herzleistung, erhöhte Körperfettwerte und Bluthochdruck.
30 Jahre später wurden die Probanden erneut untersucht. Diesmal erklärten sie sich bereit, an einem sechsmonatigen Fitnessprogramm teilzunehmen, das regelmäßige Spaziergänge umfasste. Die Forscher stellten fest, dass die gesundheitlichen Werte wie beispielsweise Herz-Kreislauf-Funktion und Blutdruck die gleichen waren wie zu jenem Zeitpunkt, als die Probanden 20 Jahre alt waren. Solche Studien legen nahe, dass körperliche Ertüchtigung eine erhebliche Rolle bei der Verlangsamung des Alterungsvorgangs spielt.
Verbesserte Knochendichte
Der Alterungsprozess wirkt sich vor allem auf die Knochen aus, und das in mehrfacher Hinsicht. Zunächst einmal ist der Körper nicht mehr in der Lage, Knochenzellen so schnell und effizient herzustellen, wie in jungen Jahren. Entsprechend wird oft Knochengewebe abgebaut, was Betroffene wiederum anfälliger für Verletzungen wie beispielsweise Verstauchungen oder sogar Brüche macht.
Zudem treibt das Alter die Umwandlung von rotem Knochenmark in gelbes Knochenmark voran. Gelbes Knochenmark hat für Gesundheit einige Vorteile. Rotes Knochenmark ist allerdings von essentieller Bedeutung für die Herstellung von roten und weißen Blutkörperchen. Verminderte Mengen dieser Substanzen können sich negativ auf die Gesundheit auswirken.
Forscher der Deakin-Universität in Australien fanden heraus, dass Läufer und Fußgänger oft eine bessere Knochendichte zeigen. Darüber hinaus stellen sie bei Langstreckenläufern oft eine erhöhte Konzentration von rotem Knochenmark fest.