Der natürliche Alterungsprozess hat auf alle Organe Auswirkungen, auch auf die Nierenfunktion von Männern und Frauen. Aus diesem Grund ist es entscheidend, rechtzeitig vorzusorgen, um die Gesundheit der wichtigen Entgiftungsorgane zu schützen.
Die Nieren haben wichtige Funktionen
Bei den Nieren handelt es sich um bohnenförmige Organe, die etwa 9 bis 12 cm lang, und 4 bis 6 cm breit sind, das Gesamtgewicht beider Nieren, die sich unterhalb des Rippenbogens befinden, beträgt rund 300 Gramm. Zu den wichtigsten Aufgaben der Nieren zählen die Ausscheidung giftiger Stoffe aus dem Körper. Zudem regulieren sie den Wasser- und Elektrolythaushalt sowie das Säure-Basen-Gleichgewicht des Körpers. Nicht zuletzt produzieren die Nieren wichtige Hormone, die für die Gesundheit essentiell sind.
Nierenerkrankungen werden oft nicht bemerkt
Wenn Menschen altern, sind auch die Nieren davon betroffen. Mediziner gehen davon aus, dass Männer und Frauen im Alter von 60 Jahren und älter mit höherer Wahrscheinlichkeit eine Verschlechterung der Nierenfunktion erfahren, und schätzen, dass über die Hälfte aller über 75-Jährigen an einer Nierenfunktionsstörung leidet.
Nierenfunktionsstörungen treten häufig auf, ohne dass sie bemerkt werden, da eine Reihe von Nierenerkrankungen weder Schmerzen noch Symptome auslösen. Untersuchungen legen nahe, dass eine von sieben Personen an einer nicht diagnostizierten Nierenerkrankung leidet. In vielen Fällen sind die damit verbundenen Symptome subtil und schwer zu erkennen, bis die Krankheit weit fortgeschritten ist.
Faktoren, die eine Nierenerkrankung fördern
Neben fortgeschrittenem Alter, haben Menschen, die an Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes leiden, ein erhöhtes Risiko für die Entstehung einer Nierenerkrankung. Genauer gesagt, kommt es bei Zuckerkranken doppelt so oft zu Nierenerkrankungen, Personen mit Hypertonie weisen sogar ein dreimal so hohes Risiko auf. Auch eine familiäre Vorbelastung gilt als mögliche Ursache für die Entwicklung von Nierenfunktionsstörungen. Zudem können bestimmte Medikamente, wenn sie dauerhaft eingenommen werden, die Funktion der wichtigen Organe schwächen.
Hormonabfall in der Menopause spielt eine Rolle
Mit zunehmendem Alter kommt es bei Frauen und Männern zu einem natürlichen Rückgang der körpereigenen Produktion und Konzentration von Sexual- und Fortpflanzungshormonen wie Östrogen, Progesteron und Testosteron. Die Menopause tritt bei Frauen zwischen Ende 40 und Anfang 50 auf. Während dieser Phase verringern die Fortpflanzungsorgane rasch die Produktion von Sexualhormonen, und stellen sie schließlich ganz ein. Dies führt zu einer Vielzahl von unangenehmen Symptomen sowie dazu, dass die Gebärfähigkeit zum Erliegen kommt.
Forscher haben herausgefunden, dass dieser Hormonabfall zu strukturellen Problemen beitragen, und auch die Fähigkeit der Nieren beeinträchtigen kann, den Urin zu filtern, und zu verarbeiten. Dadurch kann es zu verschiedenen Nierenerkrankungen kommen.
Hormonrückgang betrifft auch Männer
Auch Männer erleben einen Rückgang der Geschlechts- und Fortpflanzungshormone. Etwa um das 40. Lebensjahr herum sinkt die körpereigene Produktion von Testosteron und anderen Hormonen sukzessive. Wie bei der Frau, kann dies zur Entwicklung einer Vielzahl von störenden, mitunter lebensverändernden, physischen, mentalen und sexuellen Symptomen führen.
Ein abnehmender Testosteronspiegel kann Störungen wie Blasenprobleme und Veränderungen der Größe und des Umfangs der Prostata hervorrufen. Wenn diese Störungen unbehandelt bleiben, können sie die Nieren beeinträchtigen, und schließlich eine Reihe von Erkrankungen zur Folge haben.
Effektive Methoden, um Nierenerkrankungen zu verhindern
Auch wenn sich der Alterungsprozess nicht aufhalten lässt, gibt es bestimmte Vorsichtsmaßnahmen, die beide Geschlechter ergreifen können, um die Entstehung von Nierenerkrankungen vorzubeugen.
Wichtig ist vor allem, sicherzustellen, dass der Blutdruck im Normalbereich liegt, da Hypertonie als einer der größten Risikofaktoren für die Entwicklung einer Nierenfunktionsstörung gilt. Daher ist es entscheidend, den Blutdruck mithilfe von Medikamenten, einer Ernährungsumstellung und ausreichend Bewegung gut einzustellen. Zudem sollte man darauf achten, welche Medikamente man einsetzt, da sich bestimmte Arzneien, insbesondere rezeptfreie Schmerzmittel, in den Nieren ansammeln, und ihre Funktion beeinträchtigen können.
Darüber hinaus ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (2 bis 3 Liter Wasser pro Tag) essentiell, damit die Nieren effizient arbeiten können. Auch der Salzkonsum sollte, wenn möglich, eingeschränkt werden. Wer zu viel Salz zu sich nimmt, hat eine höhere Wahrscheinlichkeit, Herzerkrankungen zu erleiden. Das beliebte Gewürz kann die normale Nierenfunktion in Mitleidenschaft ziehen, und zur Entwicklung eines hohen Blutdrucks beitragen. Eine hohe Salzzufuhr über längere Zeit belastet die Arterien, in denen das Blut fließt. Aufgrund des höheren Volumens muss das Herz mehr Kraft zum Pumpen aufwenden, wodurch Bluthochdruck entsteht. Aus diesem Grund sollten nicht mehr als maximal 5 Gramm Salz pro Tag gegessen werden.
Außerdem kann übermäßiger Alkoholkonsum die Nieren beeinträchtigen, da dieser in den Entgiftungsorganen abgebaut wird, und es somit zu einer Überlastung der Nieren kommt. In Folge können sie Funktionsstörungen erleiden oder ganz versagen Auch Nikotin ist schädlich für die Nieren und erhöht das Risiko für Bluthochdruck. Schenken Sie auch Ihrem Bauchumfang Aufmerksamkeit! Wenn zu viel Bauchfett vorhanden ist, kann sich der Blutfluss der Nieren reduzieren, und der Blutdruck in den bohnenförmigen Organen signifikant ansteigen.
Nicht zuletzt ist es wichtig, ab einem bestimmten Alter die Nieren regelmäßig durch einen Arzt untersuchen zu lassen, besonderes, wenn Risikofaktoren bestehen und/oder eine familiäre Vorbelastung vorliegt.