Die allermeisten können es sich nach wie vor nicht vorstellen, dass bestimmte pflanzliche Moleküle das Potential besitzen, eine Krebserkrankung zu verhindern oder zu bekämpfen. Doch Wissenschaftler befassen sich seit mehr als einem Jahrzehnt vehement mit diesem Phänomen und blicken mehr und mehr hinter diese geheimnisvollen Vorgänge auf zellulärer Ebene.
Brokkoli im Schutz vor Krebs
Unkontrolliertes Zellwachstum ist auch für Pflanzen ein Riesenproblem, weshalb die Natur sie auch in dieser Hinsicht ausreichend mit Schutzstoffen ausstattet. Diese sekundären Pflanzenstoffe wirken vergleichbar auch in der menschlichen Zelle. Unter den etwa drei Dutzend Anti-Krebs-Pflanzen ragt Brokkoli – neben anderen Kohlsorten – besonders hervor. Sein Sulforaphan ist ein starkes Antioxidans, das Enzyme aktiviert, die krebserregende Substanzen neutralisieren.
Auf diese Weise werden Entwicklungsstörungen direkt im Zellkern (DNA) ausgeschaltet. Genau diesen Effekt bewies erneut eine Studie der Oregon State University (Oregon, USA) in diesem Frühjahr. Anders als andere Antioxidantien, überleben die Kohlmoleküle ihre Angriffs-Aktivitäten, und behalten eine Wirksamkeit über vier bis fünf Tage.
Positive Effekte bei verschiedenen Tumorerkrankungen
Bei Krebs im fortgeschrittenen Stadium verhindert Sulforaphan die Teilung der Krebszelle, und sorgt so für ihr Ende. Erste Studien bestätigen seit 2003 (im «Oncology Report») Effekte bei Krebserkrankungen des Dickdarms, der Haut, der Prostata und bei Leukämie. Positive Berichte betreffen auch Magenkrebs, und die Erkrankung der Bauchspeicheldrüse.
Äußerst aggressive Tumorarten wie das Bauchspeicheldrüsenkarzinom sind gegenüber herkömmlichen Therapien vermutlich wegen ihrer Ausstattung mit auffallend vielen Tumorstammzellen immun. Hier kommt der im Brokkoli enthaltene Stoff Sulforaphan ins Spiel, der Signalwege der gefährlichen Krebszellen blockiert, und die dadurch angreift. Bei Krebs im fortgeschrittenen Stadium verhindert Sulforaphan die Teilung der Krebszelle, und sorgt so für ihr Ende.
Enzyme wichtig
Bestimmte Enzyme sind nötig, damit kanzerogene Stoffe zu Krebs führen. Gegenstück einer solchen metabolischen Aktion heißt Entgiftung, die Befreiung des Körpers von krankmachenden Faktoren. Isothiocycanate, Substanzen von Brokkoli und den meisten Kohlsorten, beugen diesen Enzymreaktionen vor, und entgiften das Zellgewebe, weswegen sie krebspräventive Wirkung haben.