Mit fortschreitendem Alter sinkt der Hormonspiegel des menschlichen Körpers. Dies ist eine der Hauptursachen für Alterserscheinungen, -beschwerden und -erkrankungen. Eine Antwort auf die Frage, wie jeder Mensch seinen Alterungsprozess verlangsamen, und Krankheiten vorbeugen kann, ist denkbar einfach. Angeregt durch Prof. Dr. Johannes Huber, Anti-Aging Mediziner aus Wien, empfehlen Experten: Wer ab ca. 16 Uhr aufs Essen verzichtet, das Dinner also „cancelt“, schenkt dem Körper Zeit und Kraft für die wichtige Regeneration und Hormonproduktion.
Dinner-Cancelling: Die Vorteile
Hungerzustände stimulieren den Körper, vermehrt die wichtigen Anti-Aging-Hormone Melatonin und Wachstumshormone zu produzieren. Darüber hinaus hat Dinner-Cancelling jedoch noch zwei weitere positive Effekte: Durch die Kalorienreduktion erfolgt eine Gewichtsabnahme, auf der anderen Seite werden Zellen abgestoßen und aufgelöst, die der Organismus nicht mehr benötigt. Bei diesen nutzlosen Zellen handelt es sich z.B. auch um gefährliche Krebszellen.
Melatonin, das „Winterschlafhormon“
Das Hormon Melatonin wird nur nachts vom Körper ausgeschüttet. Es sorgt unter anderem für eine Senkung der Körpertemperatur. Auf diese Weise versetzt es z.B. auch Tiere in den Winterschlaf. Durch Melatonin werden die Körperfunktionen verlangsamt, der Körper tritt in eine Ruhephase ein, die einen erholsamen, tiefen Schlaf ermöglicht.
So kann man sich regenerieren, und neue Kraft sammeln. Ist der Organismus jedoch nach einer ausgedehnten Abendmahlzeit mit seiner Verdauung beschäftigt, kann er nicht auf die temperatursenkenden Signale des Melatonin hören – das Hormon kann keinen Temperaturabfall bewirken. Stattdessen steigt die Körpertemperatur an, um für die Verdauung des Abendessens Wärmeenergie zur Verfügung stellen zu können.
Wachstumshormone: Erste Hilfe für Körperzellen
Wachstumshormone sorgen für ein jüngeres frischeres Aussehen: Einerseits, weil sie angegriffene Zellstrukturen reparieren, andererseits weil sie den Muskelaufbau unterstützen, und gleichzeitig die Einlagerung von Fettzellen hinauszögern. Sie werden wie Melatonin nachts produziert und wirken, indem sie die Zellen mit Eiweiß versorgen.
Ab Mitte 30 werden jedoch immer weniger Wachstumshormone produziert, dadurch wird die Haut faltig oder lagert Fett ein. Dinner-Cancelling versetzt den Körper in einen „Hungerzustand,“ und stimuliert ihn dadurch, mehr Wachstumshormone zu bilden. Mit diesem kleinen „Trick“ kann jeder Mensch seinen Alterungsprozess auf natürlichem Wege verlangsamen.
„Programmierter Zelltod“
Neben der gesteigerten Hormonausschüttung des Körpers, hat Dinner-Cancelling noch einen weiteren wichtigen Effekt: Um Energie zu sparen, werden unbenötigte Körperzellen abgestoßen. Aus Gründen, die bisher nicht genau geklärt sind, fallen diesem „programmierten Zelltod“ vor allem bösartige Zellen zum Opfer. Es werden also langfristig alle Zellen eliminiert, die überflüssig und schädlich sind. Der Körper entzieht ihnen einfach die Nahrung. Auf diese Weise kann er sich nicht nur von überflüssigen Pfunden in Form von Fettzellen, sondern sogar von Krebszellen befreien.
Wie beim Dinner-Cancelling vorgehen?
Beim Dinner-Cancelling treten keine unerwünschten Nebenwirkungen auf. Um die oben genannten Effekte zu erzielen, sollte mindestens zweimal in der Woche das Abendessen ausfallen. Dabei hängt der Zeitpunkt für die letzte Mahlzeit vom individuellen Lebenswandel ab, und ist nicht genau auf 16 Uhr festgelegt. Mindestens 14 Stunden vor dem morgendlichen Aufstehen darf keine feste Nahrung eingenommen werden. Um ein mögliches Hungergefühl am Abend zu bekämpfen, empfehlen Experten einige Tassen warmen Kräutertee – am besten bereits bevor der Hunger sich meldet. Kommt zwischendurch ein Hungergefühl auf, kann dieses mit ausreichender Flüssigkeitszufuhr unterdrückt werden. Damit wird der Magen getäuscht.
Für den Heißhunger, der mitten in der Nacht auftreten kann, gibt es auch einen Tipp: vor dem Schlafengehen kann man einen Teelöffel mit Honig, ein Stück Obst oder ein kleines Stück Schokolade essen, um einem Zuckermangel vorzubeugen.