Sie haben bestimmt schon von Selen gehört: Dieser wichtige Nährstoff übt viele entscheidende Funktionen im Körper aus, und soll sogar vor Krebs schützen. Bedauerlicherweise haben die meisten Menschen zu wenig davon in ihrem Blut.
Weniger Fälle von Dickdarm, Prostata- und Lungenkrebs
Rund 35 Mikrogramm Selen nimmt der deutsche Durchschnittsbürger täglich zu sich. Viel zu wenig, sagen britische Ernährungswissenschaftler. Sie testeten in einer Langzeitstudie die krankheitsvorbeugende Wirkung des essentiellen Spurenelements und stellten fest: Diejenigen Teilnehmer, die jeden Tag 200 Mikrogramm Selen erhielten, wiesen 63 Prozent weniger Prostata-, 58 Prozent weniger Dickdarm- und 46 Prozent weniger Lungenkrebs auf. Das wichtige Spurenelement fungiert als potenter Radikalefänger und verhindert etwa die Oxidation von Zellen und Geweben. Der Stoff kann auch den Immunstatus bei Krebserkrankungen verbessern und Nebenwirkungen, die im Rahmen einer Chemo– oder Strahlentherapie auftreten, reduzieren.
Selen und seine weiteren gesundheitlichen Effekte
Selen stärkt darüber hinaus die Abwehrkräfte, erhöht die Spermienmobilität, reduziert das Risiko von Fehlgeburten und befreit den Körper von Schwermetallgiften. Außerdem schützt es die Haut vor schädlichen UV-Strahlen. Auch gegen Arteriosklerose soll die Substanz nützlich sein. Zahlreiche Lebensmittel verfügen über Selen, u.a. Brokkoli, Knoblauch, Leber, Meeresfrüchte, Paranüsse, Zwiebeln, Thunfisch und Tomaten. Leider wird das Spurenelement oft zu wenig aufgenommen, oder durch das Kochen zerstört, da es sehr hitzeempfindlich ist. Auch die industrielle Lebensmittelverarbeitung reduziert den wichtigen Nährstoff aus unserer täglichen Kost. Der Mensch benötigt zwischen 50 und 90 mcg Selen pro Tag, um von den gesundheitlichen Effekten zu profitieren. Ein langfristiges Defizit kann diverse Erkrankungen auslösen.