Forscher testen Vibrations-Kapseln für die Verdauung. Diese werden oral eingenommen, und sollen dreimal pro Minute die Darm-Peristaltik anregen, und somit – allein durch Vibration – zu einem besseren Stuhlgang führen.
Aktivierung per Fernbedienung
Die Kapsel-Endoskopie per geschluckter Mini-Videokamera haben weltweit schon mehr als eineinhalb Millionen Menschen experimentell erlebt. Jetzt ist gegen chronische Verstopfung eine ähnliche Technologie in der Entwicklung, die Gastroenterologen kürzlich auf dem Kongress «Digestive Week 2014» («Verdauungs-Woche») in Chicago vorstellten.
Eine Kapsel mit vergleichbaren Ausmaßen wie die 31 Millimeter lange und elf Millimeter dicke «PillCam» enthält eine Vibrationstechnik. Sie wird sechs bis acht Stunden nach der oralen Einnahme per Fernbedienung aktiviert. Im Dickdarm setzt das Gerät dreimal pro Minute kurze Impulse – die Zeit-Intervalle entsprechen einer gesunden Darm-Peristaltik.
Doppelt so viele Stuhlgänge
Für eine Studie schluckten 28 Patienten mit chronischer Verstopfung oder mit Reizdarm-Syndrom zwei Wochen hindurch zwei Vibrations-Kapseln wöchentlich. Die Testkandidaten waren zwischen 17 und 70 Jahre alt. Am Ende erreichten sie vier Entleerungen pro Woche, doppelt so viele wie zuBeginn.
Ob das Gerät je in Serienreife kommt, ist noch offen. Auch der Einsatz einer Video-PillCam unterliegt noch Restriktionen. Das liegt nicht nur am Preis von mehreren hundert Euro und ihrer nur einmaligen Verwendung.
Medikamente haben oft Nebenwirkungen
Tatsache ist, dass unter den Millionen Menschen mit Verdauungsproblemen jede zweite Person sich eine bessere Hilfe wünscht als die ihr verschriebenen Medikamente. Diese sind oft unwirksam, verursachen Durchfall oder Krämpfe. Vor dem im Darm lauernden Tod warnte bereits der griechische Naturarzt Hippokrates. Gerade der ältere Organismus hat mit Krankheitserregern besonders seine Mühe. Antibiotika-Behandlungen können die Darmflora zerstören, und zu Verdauungsproblemen, Krämpfen, Übelkeit und Fieber führen.
Essstörungen nehmen zu
Auch die Zahl der Patienten mit Essstörungen steigt kontinuierlich an. Essstörungen gehen vom Gehirn aus, und resultieren in einem unkontrollierten Umgang mit Nahrung, entweder deutlich zu wenig oder zu viel. Erst kürzlich wurde darauf hingewiesen, dass in diese Kategorie vermutlich mindestens ebenso viele meist junge Männer fallen wie Mädchen oder Frauen, allerdings mit völlig anderen Auffälligkeiten.
Natürliche Darmflora durch Präbiotika und Probiotika
Die vorbeugende Gabe von gesunden Bakterien, Probiotika, reduzierte in zahlreichen Untersuchungen das Auftreten von Durchfällen, Verstopfung und weiteren Problemen um bis zu zwei Drittel. Auch Infektionen traten seltener auf. Die gewünschte Wirkung wird im Zusammenspiel mit Präbiotika noch verstärkt. Das sind pflanzliche Fasern, die an der Darmschleimhaut anhaften. In dem chronobiologischen Präparat Florachron® (siehe Verbraucher-Info im Kasten unten) stehen alle wichtigen Substanzen für einen gesunden Darm zur richtigen Tageszeit bereit.