Fertig-Essen und Fast-Food enthält meistens industriell gehärtete Fette. Was ihre Haltbarkeit im Regal erhöht, verringert das Leben derer, die sie in großen Mengen verzehren. Gewarnt wird seit langem vor Übergewicht, Aggression und Herzerkrankungen. Jetzt alarmiert eine Studie eindrucksvoll, dass diese Fettsubstanzen auch die Energieproduktion in den Gehirnzellen einschränken und die Gehirnleistung bremsen. Die größten Verzehrer konnten sich bei einem Test die wenigsten Wörter merken.
Studie zu Transfettsäuren
In den USA steht ein generelles Verbot von Transfetten unmittelbar bevor, obwohl die Industrie schon freiwillig ihren Anteil drastisch reduziert. In Europa ist diese Gefahr noch kaum auf dem Radarschirm der Regulierungsbehörden. Einzig England und Dänemark sehen Einschränkungen vor – wovon in Deutschland noch keine Rede ist.
Eine Studie in der «Science Daily» (University California, San Diego) könnte Politiker jetzt wachrütteln. Etwa 1.000 Männer (von 20 bis 45 Jahren) und Frauen nach der Menopause unterzogen sich einem untrüglichen Wörter-Merk-Test. Zuvor hatten sie ihre Essgewohnheiten dokumentiert, aus denen Forscher die regelmäßige Aufnahme von Transfettsäuren ermittelten.
Von Pommes bis Backmargarine
Wer Fertigprodukte zu sich nimmt, kann Transfettsäuren etwa aus Pommes, Berlinern, frittierten Lebensmitteln wie Chicken Wings, Fertigsuppen, Bratensaucen, Wurst und selbst Müsliriegeln nicht entkommen. Den höchsten Anteil enthalten in der Regel Blätterteig, Chips, Kekse und Backmargarine.
Bei der Fetthärtung durch Druck und Erhitzung auf bis zu 200 Grad wird unter Verwendung von feinverteiltem Nickel eine Fettsubstanz erzeugt, die sich in Maschinen besser verarbeiten und problemlos erwärmen und kühlen lässt. Weil Transfette Profite erhöhen, wurden in den vergangenen Jahren viele Studienergebnisse unterdrückt.
Um die Merkfähigkeit jeder Testperson zu prüfen, präsentierten die Wissenschaftler 104 Karten mit je einem Wort und fragten, ob es ein neues oder ein wiederholtes von einer früher gezeigten Karte ist.
Vorstufe zum Burnout
Bei dem Test konnten sich die Probanden durchschnittlich 86 Wörter merken. Wer den höchsten Transfettsäuren-Verzehr aufwies, erzielte die schlechtesten Ergebnisse – im Schnitt 0,76 Wörter weniger je ein Gramm der bedenklichen Fettbestandteile pro Tag.
Das Studienergebnis behielt noch seine Gültigkeit, als auch das Alter, die Schulbildung und Faktoren wie Depressionen herausgerechnet wurden. Die Forscher befanden, dass die Transfette (wörtlich) „schädlich auf die Energie der Gehirnzellen einwirken“.