Fast völlig unbemerkt wurde der überzeugenden Erfolgsgeschichte der Tomate ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Es betrifft die schleimartige Ummantelung der Kerne, dessen Ziel der Schutz der eigenen Erbanlagen ist. Die Moleküle dieser Ummantelung werden ebenfalls in der Präventionsmedizin eingesetzt und sind noch beeindruckender als das, was bisher über ihren roten Farbstoff bekannt war. Er heißt bekanntlich Lycopen, auch Leukopin, stärkt die Krankheitsabwehr durch die Immunkräfte, senkt kardiovaskuläre Belastungen, zählt zu den Antioxidantien, und wirkt als Radikale-Fänger, indem diese Substanzen aggressive Sauerstoff-Moleküle im Körper entschärfen.
Fruitflow gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Doch die Tomate kann sehr viel mehr! Spezielle Moleküle, mit denen die Pflanze ihre Samenkerne umhüllt, führten in sieben wissenschaftlichen Studien zu überzeugenden Ergebnissen. Deshalb dürfen sie unter der Bezeichnung Fruitflow mit Zustimmung der kritischen Europäischen Nahrungs-Sicherheits-Behörde EFSA als botanische Substanz genannt werden, die einen der drei größten Risikofaktoren im Herz-Kreislauf-System eliminiert. Es ist die gefährliche Anhäufung von Blutplättchen. (Die beiden anderen Hauptrisiken sind ein falsches Verhältnis der Blutfette und ein zu hoher Blutdruck.)
Blutplättchen werden geschmeidig gehalten
Winzige, scheibenförmige Plättchen in unseren Adern spielen eine wichtige Rolle bei der Blutstillung. Wird ein Gefäß verletzt, kleben sie sich schützend von innen an die betroffene Stelle. Blutplättchen können jedoch zu klebrig werden, etwa durch Stress, Übergewicht und LDL-Cholesterin, und das ist gefährlich. Die Fruitflow-Bestandteile halten die Blutplättchen genügend geschmeidig, ohne ihre natürliche Fähigkeit zur Blutgerinnung auszuschalten. Das ist wichtig! Auch Aspirin verbessert den Blutfluss durch Verdünnung des Blutes, doch dieser Prozess kann nicht kurzfristig beendet werden, wenn bei Verletzung oder bei einer Operation die ursprünglichen Eigenschaften der Verklebung dringend gebraucht werden.
Tomaten-Substanzen verbessern Blutbild
Die EFSA ließ sich durch eine besonders aufwändige Testmethode von der gewünschten Wirkung überzeugen. 27 Männer und Frauen im Alter von 40 bis 65 Jahren schluckten entweder einen pulverisierten Tomatenextrakt oder ahnungslos ein wirkungsloses Pulver – und danach umgekehrt. Gleichzeitig willigten sie ein, dass ihnen in Abständen sieben Stunden lang durch Dauer-Kanülen Blut aus den Venen abgezapft und untersucht wird. Im Stundentakt wurden ihnen dafür 20 Milliliter Blut entnommen. Die Untersuchung begann um sieben Uhr früh, und bereits 90 Minuten später zeigte sich nur bei den jeweils wirklich mit den Tomaten-Substanzen Versorgten ein verbessertes Blutbild. Die positiven Bluteigenschaften hielten dann 18 Stunden lang an.
Neuroprotektive Effekte
Die EFSA erlaubte deshalb die offiziellen Behauptungen: «Fruitflow hilft, Blutplättchen in gesundem Zustand zu halten, was zu einem besseren Blutfluss beiträgt.» 2011 wurde die spezielle Aufbereitung FF2 dieser Tomatensubstanzen mit dem internationalen „Nutraward“ ausgezeichnet. Weitere Studien mit Menschen mittleren und fortgeschrittenen Alters untersuchen jetzt die verbesserte Gehirndurchblutung mit entsprechenden neuroprotektiven Effekten.