Reduzierte Gangsicherheit und Balanceverlust sind wichtige Faktoren bei Stürzen älterer Personen. Die wissenschaftliche Literatur befasste sich schon wiederholt mit der Annahme, dass Tanzen hier Abhilfe schaffen kann. Das wurde jetzt von der Studiengruppe einer Universität an 11 gebrechlichen Heimbewohnern bestätigt.
Tanzen reduziert Sturzrisiko
Ausgewählt wurden Personen, die nach dem Mini-Mental-Status-Test zur Früherkennung kognitiver Defizite als besonders gefährdet gelten. Manche konnten nur mit Assistenz aufrecht stehen. Sechs Wochen lang nahmen sie dreimal wöchentlich an einem speziellen Tanz-Kurs teil, bei dem ihnen leichte Schritte zu choreografischer Musik beigebracht wurden. Am Ende urteilten ihre Tanzlehrer im Dienste der Wissenschaft: „Die Tanz-Therapie fördert Körperfunktionen, die geeignet sind, das Sturzrisiko älterer Personen deutlich zu vermindern.“
Tanzen hilft gegen zahlreiche gesundheitliche Probleme
Tanzen fördert das Gehirn und reduziert das Risiko altersbedingter Defizite. Die rhythmischen Bewegungen vermehren den Blutfluss zu mden grauen Zellen. Der gesellschaftliche Aspekt wirkt wohltuend auf Stress, Depression oder Einsamkeit. Und schließlich basiert Tanz auf dem Einprägen von Schritten und erfordert die Abstimmung mit Partnerin oder Partner – alles mentale Herausforderungen, die das Gehirn auf Trab bringen. Weniger überraschend sind die phänomenalen Effekte auf Herz, Muskeln und Bewegungsorgane.
Die Gesellschaft amerikanischer Spezialisten für Herz, Lunge und Blutgefäße schwört, dass diese beschwingte Aktivität die Gefahr einer Herzerkrankung mindert. Das geht vor allem auf die Normalisierung erhöhten Blutdrucks zurück. Auch die nicht belastende allmähliche Gewichtsreduktion schlägt positiv zu Buche. Als weiteres Plus werden Anhänger des Tanzsports mit einer größeren Knochengesundheit in den Hüften und Beinen belohnt.
Hoher Kalorienverbrauch
Tanzen erhöht die Energieleistung, verbessert die Kraft und trainiert die Spannung und Koordination der Muskeln. Auch die Motorik, die Beweglichkeit und die Fähigkeit zur Balance – wichtig zur Sturz-Vermeidung! – werden gefördert. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang: Ausdauer-Tänzer verbrennen mehr Fettzellen als Schwimmer oder Radfahrer. Tanzen ist für die Gestalt eine Art von Training mit Gewichten. Das stärkt die Knochensubstanz.
Alzheimer-Prävention
Plus: Tanzen hat positiven Effekt auf unser Denkorgan. In einer Studie über Ursachen einer Alzheimererkrankung und anderer mentaler Probleme war der Tanz neben Lesen, Kartenspielen oder der Beschäftigung mit einem Musikinstrument unter 11 Freizeitbeschäftigungenn die einzige physische Aktivität, die dem Gehirn gut tut.