
Chili gegen Fettabbau
Im Sprichwort hat der Apfel ausgedient. „A pepper a day keeps the doctor away“ – Ein Pfeffer am Tag hält den Doktor fern – ist der neue Slogan, der die Übergewicht-Gesellschaft elektrisieren sollte. Denn die rote Chili-Schote des Cayenne-Pfeffers hat nicht nur gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe wie kaum eine andere Pflanze und ist nicht nur verlockend scharf – sie fördert den Fettabbau! Genau genommen ist der rote Pfeffer eine Heilpflanze.
Weltweit wird dieses Gewürz zur Verbesserung vieler Gesundheitskonditionen eingesetzt: schwache Blutzirkulation, träge Verdauung, Herzmüdigkeit, chronische Schmerzen, Migräne und peinigende Zahnprobleme. Auf der Liste der 10 wichtigsten Phytosubstanzen steht Chili ganz oben. Denn er verstärkt die Wirkung der neun anderen.
Effektiv bei Verdauungsstörungen und Zahnschmerzen
Innerhalb von Sekunden stimuliert und beschleunigt seine kräftige Schärfe den Blutfluss. In kranken Bereichen ist die Blutzufuhr häufig eingeschränkt. Damit fehlen den betroffenen Zellen die Nahrung und Heilsubstanzen. Auch die Befreiung von Stoffwechselabfällen ist erschwert. Unter solchen Bedingungen setzt die Wirkung von Chili explosionsartig ein: Die Essenzen überwinden Blockaden und bringen frische Kräfte in die problematische Region. Im Magen-Darm-Trakt wirkt die Energie des roten Pfeffers hingegen beruhigend, während sie die Produktion von Speichel und Magensäften anregt. Sie enthalten Stoffe, die wir für die Verdauung benötigen.
Bereits etwa 7.500 Jahre vor unserer Zivilisation wurden die scharfen Schoten in einigen Teilen der Erde konsumiert. Besonders die Ureinwohner von Südamerika nutzten die Heilkräfte dieser Pflanze meisterhaft. Die Mayas behandelten Asthma, Husten und entzündete Speiseröhren. Für die Azteken war es die schärfste Waffe gegen Zahnschmerzen. In der indischen Ayurveda-Medizin besitzt Chili, Cayenne oder roter Pfeffer hohe Bedeutung in der Behandlung von Verdauungsstörungen und Blähungen. Auch schon im alten China war es das Magenmittel schlechthin. Die Einheimischen Westindiens mischen Pfefferschoten mit Gurken, Zwiebeln, Schnittlauch und Limonensaft bei Appetitlosigkeit.
3 mal so viel Vitamin C wie Zitronen
Cayenne erhielt seinen Namen vom gleichnamigen Hafen in Französisch-Guyana, während der botanische Name Capsicum vom Lateinischen capsa stammt und Container bedeutet. Spanier und Briten brachten die Pflanze im 15. Jahrhundert nach Europa. Wer glaubt, Chilis seien vor allem scharf, kennt nur die halbe Wahrheit.
Frische Chilis enthalten dreimal so viel Vitamin C wie Zitronen und Beta-Carotin mit dem Provitamin A für die Gesundheit der Augen und Schleimhäute. Ihr Vitamin B-Komplex ist unerlässlich für den Eiweißstoffwechsel. Abgerundet wird die Biobombe durch reichlich Mineralien: Kalium, Magnesium, Phosphor und Zink.
Roter Farbstoff hilft gegen Arthritis
Ihre Hitze und ihre Heilkraft verdankt die Pfefferschote dem dunkelroten Carotinoidfarbstoff Capsaicin: je mehr, desto schärfer. Er ist es auch, der die Freisetzung des Neurotransmitters P stoppt: Er informiert das Gehirn über Schmerzvorgänge im Körper. Nach neuesten Studien betrifft das auch Gelenke mit Arthritis. Salben mit Capsaicin lindern Schmerzen nach operativen Eingriffen, besonders in der Frauenheilkunde, und beruhigen Einstichstellen bei Dialysepatienten.
In Mäusen lässt Capsaicin Prostatatumore auf ein Fünftel schrumpfen. Im Reagenzglas funktionierte das auch schon mit menschlichen Zellen. Vor Übertreibungen wird gewarnt: In Indien und Mexiko wird extremster Chili-Genuss mit Magenkrebs in Verbindung gebracht.