Die Entscheidung für einen künstlichen Süßstoff statt Zucker bedeutet erst einmal weniger Kalorien. Dass Konsumenten damit auf lange Sicht jedoch wirklich eine Gewichtsreduktion erzielen, können Untersuchungen der amerikanischen Ärztegesellschaften für Herzerkrankungen und Diabetes nicht bestätigen.
Andere Faktoren ausschlaggebender
Eine weitaus entscheidendere Rolle beim Kampf um das Idealgewicht spielen wahrscheinlich der persönliche Lebensstil, Verzehrgewohnheiten und organbezogene Reaktionen wie Appetit und Hunger sowie der Faktor körperliche Betätigung. Möglicherweise werden auch künstlich gesüßte Getränke zusätzlich getrunken, und nicht an Stelle von zuckerhaltigen.
Zuckerersatz, um Kalorien einzusparen
Der Einsatz von Zuckerersatz ohne Nährstoffe begann als Versuch der Industrie, Kosten zu reduzieren, und setzte sich als Wunsch fort, Kalorien zu reduzieren. Sacharin wurde vor mehr als 100 Jahren zufällig entdeckt, und besitzt eine Süßkraft, die jene von Zucker 200 bis 700-fach übertrifft. Heute enthalten bis zu 10.000 Nahrungsmittel künstliche Süßstoffe – oft ohne dass es den Verbrauchern bewusst ist.
Herber Rückschlag
Staatliche Gesundheitsstellen stufen die herkömmlichsten bis zu einer bestimmten Tagesmenge als sicher ein. Vorteile sind: Sie haben keinen Nährwert, und erhöhen nicht den Blutzuckerspeiegel. Unter Ärzten ist die Meinung geteilt. Frühe Verbote scheiterten praktisch am vehementem Verlangen der Bevölkerung, mit Zuckerersatz abzunehmen. Genau dieses Ziel scheint in weite Ferne zu rücken. Ein herber Rückschlag zu einem Zeitpunkt, wo große Teile der Lebensmittelbranche voll auf nicht-nahrhafte Süßstoffe setzen.