Brustkrebs ist eine verheerende Erkrankung, die auch viele junge Frauen betrifft. Forschungen legen nahe, dass nicht das Alter, sondern das Stadium der Wechseljahre entscheidend ist, um festzustellen, wann eine Frau eine Mammographie vornehmen lassen sollte.
Eine Zeit der Veränderung
Jede Frau erreicht irgendwann einen Zeitpunkt in ihrem Leben, an dem ihre reproduktive Fähigkeit zum Erliegen kommt. Dieser Lebensabschnitt wird auch als Menopause bezeichnet, und erfolgt zwischen Ende 40 und Anfang 50. Die Geschlechtsorgane beginnen allmählich, wichtige Hormone und eine Vielzahl anderer Funktionen einzustellen. Sobald dieser Prozess abgeschlossen ist, erfolgt keine Monatsblutung mehr, und die Frau kann nicht mehr schwanger werden. Leider sind die Wechseljahre häufig von unangenehmen Beschwerden begleitet. So kann es u.a. zu Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen, Schlafstörungen, nächtlichem Schwitzen, Scheidentrockenheit und schmerzhaftem Geschlechtsverkehr kommen.
Verschiedene Phasen der Wechseljahre
Die Wechseljahre lassen sich in verschiedene Phasen einteilen. Die ersten Beschwerden können sich bereits in der Vorphase der Wechseljahre, in der sogenannten Prämenopause zeigen, die Frauen oft schon mit Mitte 30 erleben. Zu den gängigen Symptomen der Prämenopause zählen Wassereinlagerungen, Migräne, Stimmungsschwankungen und Gelenkschmerzen. In dieser Phase kann die Monatsblutung immer wieder schwanken, dennoch ist eine Schwangerschaft noch möglich. Die eigentlichen Wechseljahre, die auch als Perimenopause bezeichnet werden, treten nach diesem Stadium ein. Sie dauern im Schnitt zwischen drei und fünf Jahren. In diesem Stadium nimmt die Produktion und Freisetzung von Sexualhormonen wie Östrogen und Progesteron allmählich ab, die Monatsblutung erfolgt immer noch, ist aber oft unregelmäßig oder bleibt öfter mal aus.
Die zweite Phase, die eigentliche Menopause tritt ein, wenn seit mindestens einem Jahr keine Menstruation mehr stattgefunden hat. In diesem Stadium zeigen sich oft schwerwiegendere Symptome. Die letzte Phase, die auch Postmenopause genannt wird, kennzeichnet die Zeit nach den Wechseljahren. Diese Phase kann zwischen 10 und 15 Jahren dauern. Die Beschwerden ähneln jenen in der Perimenopause. Auch Hauttrockenheit, Haarausfall, Knochenbrüchigkeit, sowie Haarwachstum im Gesicht, sind typische Erscheinungen. Eine Schwangerschaft kann zu diesem Zeitpunkt nicht mehr eintreten.
Brustkrebsvorsorge: Mammografie
Brustkrebs ist die häufigste Krebsart bei Frauen, die in jedem Alter ausbrechen kann, und hat oft genetische Ursachen. Eine Mammografie wird durchgeführt, um die Brüste und das innere Brustgewebe auf Anomalien wie beispielsweise Krebs zu überprüfen. Dabei werden die Brüste der Patientin auf eine flache, glatte Oberfläche gelegt und zusammengedrückt. Sobald die Brüste in der gewünschten Position sind, werden mithilfe eines Röntgengeräts Aufnahmen erstellt. Die Mammografie gilt als wichtigste Methode zur Früherkennung von Brustkrebs, da Veränderungen bereits in einem frühen Stadium entdeckt werden können.
Ärzte empfehlen Frauen bereits ab dem 40. Lebensjahr regelmäßig eine Mammografie vornehmen zu lassen, liegt eine erbliche Belastung vor, sollte die Untersuchung schon früher, oft auch schon in den 20ern erfolgen.
Stadium der Wechseljahre und Brustkrebsrisiko
Jüngste Forschungen zeigen, dass bei Frauen in den Wechseljahren das Stadium der Menopause ein besserer Anhaltspunkt dafür ist, ob Mammographien oder andere Untersuchungen durchgeführt werden sollten, als das reine Alter.
In einem 2015 im Journal of the American Medical Association (JAMA) erschienenen Artikel wurden die Ergebnisse einer Brustkrebsstudie diskutiert, die zwischen 1996 und 2012 durchgeführt wurde. Die Wissenschaftler untersuchten dabei über 15.000 Frauen zwischen 40 und 85 Jahren, bei denen im Verlaufe dieses über zehnjährigen Untersuchungszeitraums Brustkrebs diagnostiziert wurde und betrachteten dabei mehrere Faktoren, um zu einem Ergebnis zu kommen, insbesondere den Menopause-Status.
Perimenopausale Frauen wiesen aggressivere Krebsformen auf
Bei jeder Versuchsteilnehmerin wurden mindestens ein bis zwei Jahre vor der Diagnose Mammographien durchgeführt. Die Ergebnisse zeigten, dass bei Frauen in der Perimenopause, die nur alle paar Jahre untersucht worden waren, wesentlich bösartigere Tumore entdeckt wurden. Bei Versuchsteilnehmerinnen in derselben Kategorie, die jedes Jahr eine Untersuchung hatten, zeigten sich wesentlich günstigere Ergebnisse.
Das Forschungsteam untersuchte auch Frauen in der Postmenopause. Die Statistiken zeigten, dass die Anzahl der Diagnosen von bösartigem Krebs bei den Probandinnen, die sich jedes Jahr bzw. nur alle paar Jahre einer Mammographie unterzogen hatten, jeweils gleich war.
Die Organisatoren der Studie erinnern daran, dass die Forschungen noch immer im Gange seien, und deshalb bislang keine endgültigen Schlüsse gezogen werden könnten. Die Statistiken weisen jedoch darauf hin, dass der Menopause-Status ein ebenso guter Indikator dafür sei, ob eine Brustkrebsuntersuchung angebracht sei, wie das Alter, wenn nicht sogar ein besserer.