In der Medizin werden so genannte Gallensäuren zum Auflösen von Gallensteinen und bei Komplikationen durch eine Gallenstauung eingesetzt. Doch während sie durch Darmbakterien aus Cholesterinen produziert wird, verleiht ihre Herkunft aus Eidotter und tierischen Fetten ihr eine sehr geschätzte Eigenschaft: Sie kann Fettgewebe auflösen!
Injektionen mit verblüffender Wirkung
Eine übermäßige Unterhautfett-Anhäufung wird bei den meisten Menschen beobachtet. Etwa 90% der Bevölkerung glauben, dass sie ein Doppelkinn haben, dessen Reduzierung ihr Aussehen verbessern würde.
Das brachte die ästhetische Medizin auf eine Sensations-Idee: Durch Injektionen unter die Haut verschwanden im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie bei 70% der Teilnehmer die Ansätze von Doppelkinn! Dermatologen informierten bei der Hautärzte-Jahrestagung in San Francisco ihre Kollegen glaubhaft darüber, dass Placebo-Spritzen zur Kontrolle wirkungslos waren, jedoch die echte Gallensäure-Anwendung das Fett in der Unterhaut zum Schmelzen brachte. Dadurch lässt sich die Kontur des Kinns deutlich verbessern.
Fettzellen werden gesprengt
Die erstaunlichen Ergebnisse konnten unabhängig von Kriterien wie Alter, Geschlecht, Body-Mass-Index oder Hauttyp erzielt werden. Die Schönheits-Chirurgie bietet bisher die operative Entfernung einschließlich Facelifting und Liposuktion an. Jetzt besteht Hoffnung, dass nach einer Injektion die Gallensäure die Membrane von Fettzellen aufreißt und sie auslaufen.
Säure mit Heiltradition
Diese Substanz heißt biochemisch Desoxycholsäure. Eine tradititionelle Heilpflanze aus der chinesischen Medizin, Chinesisches Spaltkörbchen, Schisandra chinensis, wirkt hauptsächlich durch Bestandteile dieser Säure. In den 70er Jahren errang sie Berühmtheit als alternatives Krebsmittel, nachdem ihr eine immunverstärkende Wirkung bei Infektionen und gegen Tumore attestiert worden war. Im Körper nimmt Desoxycholsäure eine immens wichtige Funktion bei der Fettverdauung ein.
In den USA wurde Desoxycholsäure 2015 von einem FDA-Komitee als Heilmittel zugelassen. Österreich und Deutschland zählen seit Herbst 2017 zu den ersten Ländern in Europa, das Desoxycholsäure in Form von