Schon seit den 80er-Jahren wird eine rätselhafte Substanz aus dem Spinat und aus der Roten Beete von Elitesportlern als natürliches Mittel zur Leistungssteigerung eingenommen. Sie heißt Ecdyson und bestätigt die Geschichte hinter der Comic-Figur Popeye, dem Seemann, der sich durch den täglichen Verzehr von großen Mengen Spinat zum Muskelprotz entwickelte. Inzwischen ist die Wissenschaft sehr viel weiter und kann genau erklären, auf welche Weise Spinatmoleküle bei Muskelschwäche helfen und noch sehr viel mehr leisten können – sogar einen Beitrag zum Krebsschutz!
Völlig neue Muskeln dank Ecdyson
Forscher am Karolinska Institut (Schweden) mengten die Spinatsubstanzen dem Futter von Mäusen bei, und bereits nach einer Woche entdeckten sie an den Beinen dieser Tiere im Vergleich zu einer Kontrollgruppe völlig neue Muskeln, speziell für schnelle Kontraktionen.
Sensationell ist: Würde man dieses Experiment auf den Menschen übertragen, wäre die eigentlich winzige Menge von täglich 200 bis 300 Gramm Spinat, also eine ganz normale Portion, schon ausreichend.
Schutz vor Krebs
Ecdyson kommt außerdem reichlich im Kopfsalat und im Mangold vor, ebenso in den Blättern vieler Grünpflanzen. Die Evolution hat diese Substanz offensichtlich entwickelt, um die optimale Zellregulation innerhalb der Pflanze zu sichern.
Auch sie könnten von falschen Wucherungen bedroht werden. Beobachtet wurde schon seit langem, dass Häutungstiere wie Schlangen und Raupen vermehrt Ecdyson-haltige Pflanzen fressen. Es ist der von ihnen entdeckte Schutz vor ungewollten Auswüchsen, sprich: Krebs, während der notwendigen üppigen Zellvermehrung.