Menschen mit schwerer anhaltender rheumatischer Arthritis am obersten Ende der Schmerzensskala haben auch ein erheblich höheres Sterberisiko als Leidensgenossen mit Arthritis auf deutlich niedrigerem Niveau. Die schockierenden Ergebnisse aus dem Deutschen Rheuma-Forschungszentrum in Berlin basieren auf dem Zahlenmaterial der RABBIT-Studie, in der von Mai 2001 bis Juni 2011 der Krankheitsverlauf von 8.908 ausgewählten Patienten mit extrem belastender Arthritiserkrankung (mindestens dreieinhalb Jahre, manche bis zu acht Jahre) dokumentiertet wurde. Das Patientendurchschnittsalter betrug fast 56 Jahre.
Heimtückische Entzündungen
Innerhalb des Beobachtungszeitraum verstarben 463 Betroffene. Als Hauptursachen werden generelle Entzündungsprozesse auch abseits der betroffenen Gelenke vermutet. Frauen mit der schlimmsten Arthritis-Ausprägung verloren 10,3 und Männer 10,6 Lebensjahre, verglichen mit der deutschen Durchschnittsbevölkerung.
Die Rheuma-Forscher mussten auch erkennen, dass das individuelle Todesrisiko möglicherweise auch von unterschiedlichen Behandlungsarten, beziehungsweise von den verordneten Dosierungen mitbeeinflusst wurde, sowohl positiv als auch negativ (Quelle: «Annals of Rheumatic Disease»).
Die Forscher glauben, dass ihre Studie die erste ist, die einen solch deutlichen Effekt der erwähnten Entzündungsprozesse auf die allgemeine Gesamtsterblichkeit nachweist.
Zerstörtes Knorpelgewebe bei Arthritis
Schleichende Entzündungsprozesse als Folge unseres modernen Lebensstils und einer unzureichenden Ernährung schädigen alle Organe und verstärken die Effekte einer Unterversorgung im Knorpelstoffwechsel. Sobald dieser Mangel greift, ist es zu spät.