Die Wirksamkeit blutdrucksenkender Medikamente und die Rate der Raucher sind die wichtigsten Faktoren, die in einer Nation die Schlaganfall-Häufigkeit mitbestimmen. Obwohl Schlaganfall die dritthäufigste Todesursache darstellt, wird die Gefahr in Deutschland unterschätzt, und Gesundheitsbehörden kennen noch nicht einmal die genaue Zahl der Opfer.
Risikofaktoren: Übergewicht und Bluthochdruck
Am genauesten ist bei uns das Erlanger-Schlaganfall-Register, das mit 1,74 Fällen je 1.000 Einwohner rechnet, was etwa 145.000 Neuerkrankungen pro Jahr entspricht. Das Robert-Koch-Institut geht hingegen von mehr als 250.000 Schlaganfällen pro Jahr aus.
Daten aus den USA zeigen unterschiedliche Trends. Zunehmend gelingt es der Medizin durchaus, im Voraus durch Prävention die Risiken für Menschen ab 65 Jahren in Grenzen zu halten. Hingegen sind jüngere Personen noch viel zu oft betroffen, auch weil viele noch rauchen. Immer mehr von ihnen sind übergewichtig, und damit kommt der Bluthochdruck.
Die Hälfte der Betroffenen erleidet Behinderungen
Unbestritten ist, dass Österreich und Deutschland eine weit negativere Bilanz aufweisen als die USA. Diese schlechte Bilanz hängt mit dem Durchschnittsalter in der Bevölkerung zusammen, und ist alarmierend, denn innerhalb der ersten drei bis vier Wochen nach dem Schlaganfall sterben in den einzelnen Ländern weltweit 26 bis 45 Prozent der Betroffenen. Nur knapp die Hälfte aller Patienten ist sechs Monate nach einem Schlaganfall ohne bleibende Behinderungen.
Systolischer Blutdruck
Besonders der erste von beiden Blutdruckwerten (systolisch) ist ein wichtiges Warnzeichen. Er entspricht dem Widerstand der Gefäßwände gegen die Auswurfleistung des Herzens. Wenn die Elastizität durch Arteriosklerose schwindet, steigt der Blutdruck. Der Normwert liegt bei 120 mmHg.