Kaum ein Essen enthält kein Salz, und doch ist dieses einstmals kostbare «weiße Gold» für die Wissenschaft immer noch rätselhaft. Sein Name erinnert an den im römischen Reich verehrten Gott der Gesundheit, Salus, und auch der Begriff Salär leitet sich aus der lateinischen Silbe «sal» ab. Jetzt entdeckten Forscher: Wer in einer einzigen Mahlzeit vier Gramm Salz zu sich nimmt, belastet schon innerhalb von 30 Minuten die Funktion der Blutgefäße.
10 Gramm Salz schlecht für die Gesundheit
Zwei Gramm Salz braucht der Mensch mindestens täglich, sechs wären sehr gut – aber wir verzehren im Durchschnitt zehn Gramm und mehr. Das steigert den Blutdruck, erschwert die Herztätigkeit und ist schlecht für die Nieren und die Knochen.
Der Mechanismus hinter diesen Effekten ist unklar. Australische Forscher verabreichten deshalb Testpersonen – wie in vielen Studien davor – ein salzreiches Gericht und einer Kontrollgruppe ein ähnliches Essen fast ohne Salz, um verschiedene Biomarker der Gefäßfunktionen zu messen. Die Untersuchung zeigte erstmals, dass eine Verschlechterung der Durchblutung rasch eintritt, eben innerhalb von 30 Minuten.
Herz-Kreislauf-Leiden und Krebs
Einige Rätsel bleiben, aber kein Zweifel besteht daran, dass Probleme des Herz-Kreislauf-Systems und seiner Gefäße weiterhin die Todesursache Nummer 1 darstellen. Stress, hoher Blutdruck auch im Zusammenhang mit falscher Ernährung, sind neben der sitzenden Lebensweise die Hauptfaktoren. Zu viel Salz kann auch zur Entstehung von Magenkrebs führen.
Salzsensitivität
Unter Salzsensitivität versteht man, wie der Körper auf Salz reagiert. Betroffene Menschen (etwa jeder 3.) können zu viel Salz nicht effektiv ausscheiden, ohne einen arteriellen Blutdruckanstieg zu erleiden. Auch fettleibige Menschen und jene mit metabolischem Syndrom weisen oft eine höhere Salzsensitivität auf.