Hörverluste im Alter erscheinen als unvermeidlich. Eine von fünf Personen erlebt geräuschbedingten Hörverlust, der sich nicht nur auf den Gehörsinn eines Menschen auswirkt, sondern auch zu anderen gesundheitlichen Beschwerden wie Schlafproblemen, und einer erhöhten Gefahr für Herzkrankheiten führt.
Studie mit Ratten
Das könnte sich ändern – dank einer Veröffentlichung in der Hals-Nasen-Ohren-Fachzeitschrift «Otolaryngology – Head and Neck Surgery».Sie berichtet über eine Studie, bei der Laborratten 24 Stunden lang dröhnendem Lärm ausgesetzt waren. Einem Teil der Tiere wurde Resveratrol ins Futter gemischt – jene Polyphenole, die als Hauptsubstanz der Rotweinmedizin bereits für eine ganze Reihe von nachweisbaren Gesundheitswirkungen verantwortlich sind.
Polyphenole als Gehörschutz
Polyphenole steuern u.a. die Wirksamkeit jenes Enzyms (Cyclooxygenase-2), das unter bestimmten Umständen den freiwilligen Tod (Apoptose) einer beschädigten Zelle einleitet. Ein solches Absterben von Nervenzellen scheint durch lauten Lärm verstärkt zu werden. Die Rotweinmedizin jedoch schützte die Resveratrol-Ratten vor einem solchen Effekt. Auch die Zahl der Sauerstoff-Radikale in ihrem Blut stieg unter diesem Stress nicht an, bei den übrigen Versuchstieren jedoch schon.
Letztendlich legen die Ergebnisse nahe, dass Resveratrol durch die Hemmung der COX-2-Expression, und die Bildung reaktiver Sauerstoffspezies, eine Schutzwirkung vor geräuschinduziertem Hörverlust ausübt, obwohl auch andere Mechanismen beteiligt sein könnten.