Niemand erlebt den Verlust der Jugend so dramatisch wie ein Fußballer
ANTI-AGING NEWS im Gespräch mit Trainer Christoph Daum und seinem Freund, dem Anti-Aging-Mediziner Dr. Gerd Jansen, über: Dramatik des Alterns, Favoriten bei der Nahrungsergänzung – und was wir vom Leistungssport lernen können
Fußballtrainer Christoph Daum (zum Zeitpunkt des Interviews 52 Jahre alt) und Anti-Aging-Mediziner Dr. med. Gerd Jansen verbindet eine lange Freundschaft. Gemeinsam antworteten sie auf Fragen von ANTI-AGING NEWS über Fitness-Erfahrungen und Vorsorge-Prinzipien.
ANTI-AGING NEWS: Niemand hat in seinem Beruf die Dramatik des Alterns so unausweichlich vor Augen wie ein Fußballtrainer: Jeder Spieler ist mit 35 Jahren fast am Ende seiner körperlichen Belastbarkeit. Muss das uns Normalbürgern eine Warnung sein?
Christoph Daum: Der Profi-Fußball stellt ein Spiegelbild der gesellschaftlichen Entwicklung dar. Im Spitzensport werden die Grenzen der körperlichen und psychischen Belastbarkeit ständig erhöht. Schon in relativ jungen Jahren setzen physische und psychische Verschleißerscheinungen ein. Ohne Vorbeugung und Gegenmaßnahmen können diese Belastungen die gewöhnlichen, degenerativen Prozesse beschleunigen. Dem wichtigsten Kapital eines Profi-Fußballspielers, dem Körper und der Psyche, wird zu oft und zu lange kaum Beachtung geschenkt. Prestigedenken hat doch meistens den absoluten Vorrang. Warnsignale werden ignoriert oder bagatellisiert. Verschleiß wird als normaler Preis für Erfolg betrachtet. Ich weiß jedoch: Wer langfristig gesund wirken möchte, muss jeder Belastung eine entsprechende Erholung gegenüberstellen. Ich nenne das: Stresshygiene. Dazu zählt auch der Ersatz aller vom Körper nicht mehr ausreichend beschafften Substanzen.
Dr. Gerd Jansen: Im beruflichen und privaten Bereich sehr vieler Menschen gibt es Stress. Leider haben sinnvolle und notwendige Maßnahmen der Prävention bei den Jüngeren einen viel zu geringen Stellenwert. In meiner Praxisarbeit gibt es eine zentrale Aussage: In Phasen höchster körperlicher und psychischer Belastungen ist das Aufladen unserer Batterien existenziell.
ANTI-AGING NEWS: Welche Lebensphasen sind es aus Ihrer Erfahrung, in denen wir die Weichen für oder gegen eine möglichst anhaltende Jugendlichkeit stellen?
Christoph Daum: Ehrlich gesagt, bis zu meinem 40. Lebensjahr habe ich mir viel zu wenig Gedanken über meinen Körper und meine Psyche gemacht. Ich dachte, dass ich das Ziel,
gesund, zufrieden und glücklich älter zu werden, ganz natürlich erreiche, ohne viel dafür zu tun. Für Erfolg kämpft man – Gesundheit oder die Belange der Familie haben sich dem unterzuordnen. Erst später, aber noch nicht zu spät, habe ich begriffen: Ich kann nur dann helfen, wenn es mir selbst gut geht. Das war ein Wendepunkt. Mit Hilfe von Experten habe ich mich in den Bereichen Regeneration, Ernährung und Meditation kundig gemacht.
Dr. Gerd Jansen: Fast jeder benötigt so einen Wendepunkt hin zu bewusster Lebensführung. Erst dann setzt man Wissen und Möglichkeiten der Prophylaxe konsequent ein. Und mit zehn Jahren mehr Erfahrung als Christoph kann ich allen jüngeren Menschen nur raten, sich frühzeitig mit einer bewussten Gesundheitsplanung auseinander zu setzen.
ANTI-AGING NEWS: Ist der breiten Öffentlichkeit die Notwendigkeit eines umfassenden, aktiven Anti-Aging-Programms bereits bewusst?
Christoph Daum: Das Bewusstsein für ein aktives Anti-Aging nimmt ständig zu. Fachsendungen im Fernsehen und Informationen in den meisten Zeitschriften sorgen für eine lebhafte Diskussion über Vorteile und Nachteile der großen Palette der Anti-Aging-Produkte. Bei der Vielzahl der angebotenen Mittel und Maßnahmen ist eine kritische Überprüfung notwendig. Der Endverbraucher soll sich ja für Konzepte entscheiden, die er für sinnvoll hält, weil sie ihn überzeugen.
Dr. Gerd Jansen: Selbst junge Leute stellen sich bewusst ihren Verschleißerscheinungen. Sie versuchen verstärkt, durch Aktivität und Ersatz für eine Verbesserung zu sorgen. Immer mehr Menschen erscheint es sinnvoller, ihren Körper rechtzeitig zu warten, als später zu reparieren. Das Vorbeugen und Ausgleichen von Mangelerscheinungen hat dabei Priorität.
ANTI-AGING NEWS: Die Türkei, Ihre langjährige Heimat, bietet Gemüse, Obst, Sonnenschein und Lebensfreude in Hülle und Fülle. Fällt unter solchen Umständen Anti-Aging leichter als bei uns in Deutschland?
Christoph Daum: Der überwiegende Teil der Bevölkerung in der Türkei betreibt, vielleicht ohne es bewusst zu tun, aktives Anti-Aging, beispielsweise durch den regelmäßigen Verzehr von Sonnenblumenkernen und anderen erntefrischen, vollwertigen Naturprodukten. Die wohlhabenderen und gebildeteren Türken entscheiden sich zunehmend bereits bewusst für zusätzliche Angebote. Davon profitieren besonders amerikanische Unternehmen, weil ihre Produkte einen großen Vertrauensvorschuss besitzen. Der Markt für verlängerte Jugend boomt. Überall entstehen Beratungszentren.
Dr. Gerd Jansen: Gefäßleiden sind in Deutschland immer noch eine der größten Krankheitsbedrohungen! Obst und Gemüse, die bei uns verkauft werden, besitzen nach den großen Transport- und Lagerzeiten am Ende zu wenig Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Enzyme.
ANTI-AGING NEWS: Deutsche und Österreicher haben vielleicht einen Vorsprung an medizinischem Wissen. Sind unsere typischen Eigenschaften ein guter Ausgangspunkt für Gesundheit und Wohlgefühl im Alter?
Christoph Daum: Im Vergleich zu anderen Ländern stehen wir Deutsche dem medizinischen Wissen über Anti-Aging-Konzepte und die entsprechenden Produkte eher skeptisch gegenüber. Der deutsche Verbraucher will geschützt werden. Die Diskussionen über die Vermeidung von Krankheiten und die Verbesserung der Lebensqualität werden sehr kontrovers geführt. Der Einzelne empfindet, dass er kaum zwischen Scharlatanerie, Abzocken und wirklicher Hilfe unterscheiden kann.
Dr. Gerd Jansen: Anti-Aging-Bewegung muss sich auf drei Säulen stützen: überprüfbare Forschung, gezielte Aufklärung und substanzielle Information. Wer sich aus Misstrauen gegen diesen Fortschritt stellt, begeht einen ähnlichen Fehler wie der, der Anti-Aging-Konzepte unkritisch verherrlicht.
ANTI-AGING NEWS: Sie beide sind bereits in der „Jugend des Alters” angekommen. Was tun Sie persönlich für Lebensqualität?
Christoph Daum: Ich bin ausreichend körperlich aktiv. Ich wende Meditationsübungen an. Ich lege Wert auf gesunde Ernährung. Ich trinke viel Wasser. Darüber hinaus habe ich einen unschätzbaren Vorteil – das sind meine Kontakte zu medizinischen Experten. Auf der professionellen Basis ihrer Empfehlungen nehme ich hochwertigste Nahrungsergänzungsmittel zu mir. Einige Produkte werden entsprechend den Ergebnissen von Hormon- und Blutanalysen speziell für meine Bedürfnisse zusammengestellt. Sie enthalten etwa Omega-3-Fettsäuren, NADH und vor allem Glucochondrin, das mir bei meiner Hüftarthrose deutlich geholfen hat. Nie hat eine Maßnahme meine Lebensqualität eingeschränkt.
Dr. Gerd Jansen: Neben meiner gynäkologischen Praxis ist mir die Anti-Aging-Medizin ein wichtiges Thema geworden. Der Erhalt der Leistungsfähigkeit wird für meine Patientinnen, aber auch für deren Lebenspartner immer wichtiger, nicht zuletzt für mich selbst. Über Sinnlichkeit und Sex ohne Leistungsdruck habe ich sogar ein Buch geschrieben – „Lust auf Maca”.